Handball-Club Leipzig

Niederlage gegen Spitzenreiter

April 6, 2025

2. Bundesliga

HBF

HC Leipzig

Saison 2024/2025

Copyright by Robby Kunze

Das Mitteldeutsche Derby vor ausverkauftem Haus hielt, was es versprach. Mitreißenden Handball, großartigen Kampf auf beiden Seiten, eine Rote Karte auf Leipziger Seite und ganz viele leidenschaftlich geführte Duelle auf offener Bühne. 1205 Zuschauer gaben dem Spiel einen würdigen Rahmen und kamen voll auf ihre Kosten.

Nach anfänglichem Abtasten und ausgeglichenem Spielverlauf, gewannen die Gäste zunächst die Oberhand. Pauline Uhlmann, Marlene Tucholke und zweimal Joanna Granicka brachten Leipzig mit 9:6 in Führung. Halle braucht nur drei Minuten um den Gleichstand wieder herzustellen, weil Torhüterin Sara Suba zwei Hundertprozentige entschärft und die einstudierten Kombinationen funktionieren. Das war augenfällig am Spiel des Tabellenführers: Immer wenn sie unter Druck gerieten, funktionierten die Automatismen. Spielverlagerung zu einer und dann der präzise Pass zur anderen Seite, dem nicht selten ein erfolgreicher Abschluss folgte. Aber eben nicht immer. Auch Nele Kurzke konnte sich mehrfach auszeichnen und hielt ihr Team lange im Spiel. Mit 14 gehaltenen Bälle hatte sie knapp die Nase vor ihrer Gegenüber Sara Suba mit 13 Paraden. Beide standen oft im Mittelpunkt des Geschehens. Zum Beispiel nach dem Seitenwechsel, beim Stand von 16:13. Zuerst scheitert Cara Reuthal an Nele Kurzke, im Gegenzug Alina Gaubatz an Sara Suba. Fehlwurf Halle, Fehlwurf Leipzig, 17:13 Halle, Pfostenwurf Leipzig, Fehlwurf Halle, Parade Supa, 18:13 Halle, Ballverlust Leipzig, 19:13 Halle. Sechs Tore Rückstand nach 36 Minuten. Eine zu große Hypothek. Zwar arbeitete sich der HCL allmählich wieder heran und erzielte beim 23:24 durch Marlene Tucholke sowie beim 24:25 durch Joanna Granicka zehn beziehungsweise acht Minuten vor dem Ende zweimal den Anschluss, zur Wende reichte das allerdings nicht. Wieder verloren die Sächsinnen den Ball, scheiterten am Aluminium oder an Suba. So blieb es zwar bis zum Schluss spannend, aber die routinierten Wildcats brachten das Spiel sicher nach Hause, verteidigen ihre weiße Heimweste und können den Sekt für die Aufstiegsfeier kaltstellen.

Für HCL-Trainer Erik Töpfer bleibt die Erkenntnis, dass sich seine junge Mannschaft auf einem guten Weg befindet, doch im Topspiel noch zu unerfahren ist. „Dann unterlaufen uns einige Fehler im Angriff, die Halle zu einfachen Toren einladen, weil unser Rückzug nicht optimal war. In der zweiten Halbzeit kommen wir stark zurück. Dennoch gelingt die Wende nicht. Der Unterschied war heute vor allem die Chancenverwertung von Außen.“

So bitter die Niederlage für unsere Mannschaft ist, das jüngste Bundesligateam wird daraus Kraft für die Zukunft schöpfen. Jede Spielerin kann sich mit dieser Erfahrung und mit den Erkenntnissen dieser Standortbestimmung weiterentwickeln. Bereits in zwei Wochen wartet mit der TG Nürtingen die nächste Bewährungsprobe in fremder Halle.

Aufstellung:
Nele Kurzke, Janine Fleischer; Pauline Uhlmann (1), Lara Seidel (2), Jana Walther, Kim-Angelina Lang, Alina Gaubatz (2), Laura Sophie Klocke, Hanna Ferber-Rahnhöfer (3), Joanna Granicka (11/5), Lilly Glimm, Marlene Tucholke (7), Lara Tauchmann, Lisa Lammich

Siebenmeter
SVU 3/4; HCL 5/6

Strafminuten
SVU 2; HCL 8 (1xD)

Zuschauer: 1205

Marlene Tucholke beim Wurf

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Nele Kurzke erneut starker Rückhalt

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Dank an die Fans

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Fotos Robby Kunze (Titel: Joanna Granicka)