Handball-Club Leipzig

TG Nürtingen – HC Leipzig 32:33 (13:15)

Beim Stand von 32:32 nimmt HCL-Trainer Erik Töpfer 13 Sekunden vor der Schlusssirene eine Auszeit, um den letzten Spielzug anzusagen. Sein Gegenüber, TGN-Trainer Manel Cirac versucht mit einer offenen Abwehr den Spielaufbau zu stören, was gelingt. Er schickt Marie-Christine Beddies auf Marlene Tucholke und Lisa Fuchs auf Lisa Lammich, nimmt diese praktisch aus dem Spiel. Keine Leipzigerin erkennt die verwaiste Mitte, niemand läuft in den offenen Raum. Stattdessen fasst sich Lara Seidel ein Herz, dribbelt zur rechten Seite, hat plötzlich mit Leonie Dreizler und Maileen Seeger zwei Gegnerinnen vor sich und wirft aus spitzem Winkel durch beide hindurch und überwindet die überraschte Torhüterin zur erneuten Führung. In den verbleibenden sechs Sekunden hat Nürtingen noch einen Wurf aus dem Rückraum, der von Nele Kurzke gehalten wird und einen direkten Freiwurf, der im Block der Sächsinnen hängen bleibt. Das Spiel ist aus. Jubel auf Leipziger Seite und Dank der Nürtingener an die 710 Zuschauer (darunter wieder viele Leipziger Anhänger), die eine tolle Stimmung erzeugt haben und die ihrerseits die starke kämpferische Leistung der Turngemeinde honorieren.

Es war ein verrücktes Spiel mit zwei verschiedenen Halbzeiten, großartigem Kampf beider Mannschaften und einem glücklichen Sieg für die Gäste. Der Siegtreffer war ein typisches Lara-Seidel-Tor. Frech, mutig, durchsetzungsstark, unkonventionell und ganz sicher so nicht geplant. Aber egal. Dank Lara und Dank einer abgeklärten Schlussphase, in der der HCL zuerst einen Zwei-Tore-Rückstand vom 24:26 in der 49. Minute durch Jana Walther, Joanna Granicka und wieder Jana Walther zur 27:26-Führung drehte, danach erneut viermal in Rückstand gerät (27:28, 28:29, 29:30 und 30:31, zwischen der 55. und 58. Minute).

Die Youngster sind für Leipzig zur Stelle und halten die Messestädterinnen im Spiel. Zweimal Lisa Lammich (16 Jahre), Jana Walther (18 Jahre) beweist ihre Nervenstärke mit zwei Strafwürfen und Marlene Tucholke (17 Jahre) trifft aus dem Rückraum. Sie sorgen für die zwischenzeitliche 32:31-Führung eine Minute vor Schluss. Nürtingen trifft ebenfalls mit Strafwurf zum Ausgleich. 32 Sekunden sind noch zu spielen und Seidel schafft das Unmögliche.

Dass es am Ende zu dieser Dramatik kommen musste, lag am späten Erwachen der Gastgeberinnen. Eigentlich hatten die Töpfer-Schützlinge, nach sehr nervösem Beginn, alles im Griff. Sie lagen schon mit fünf Toren in Führung (11:6, 12:7 und 13:8). Als Leipzig vor allem in der Abwehr Schwächen offenbarte und sich zudem im Angriff technische Fehler häuften, konnte Nürtingen daraus Nutzen ziehen. Vor allem Lisa Fuchs (8 Tore), Benitta Quattlender (7 Tore) und Leonie Dreizler (5 Tore) waren erfolgreich.

Aufgrund vieler Fehler sahen die Zuschauer kein hochklassiges Spitzenspiel. Immerhin empfing der Vierte den Zweiten. Dafür war es sehr spannend und umkämpft. Mit diesem Erfolg verteidigt der HCL den zweiten Platz und hat kommende Woche in Mainz erneut ein schweres Auswärtsspiel.

TG Nürtingen
Rena Keller (10 Paraden), Sophie Leenen; Britt van der Baan, Lisa Wieder, Nele Nusser, Nora Erhardt (2), Maileen Seeger (3), Benitta Quattlender (7), Marie-Christine Beddies (4), Leonie Dreizler (5/1), Lisa Fuchs (8/2), Annika Distel, Lenya Treusch (3), Julia Symanzik

HC Leipzig
Nele Kurzke (10 Paraden), Janine Fleischer (1 Parade); Pauline Uhlmann, Lara Seidel (3), Jana Walther (5/4), Kim Angelina Kim, Alina Gaubatz (2), Laura Sophie Klocke (1), Hanna Ferber-Rahnhöfer (4), Joanna Granicka (4/1), Lilly Glimm (4), Marlene Tucholke (6), Lara Tauchmann (2), Lisa Lammich (2)

Siebenmeter
TGN 3/4; HCL 5/7

Strafminuten
TGN 8; HCL 4

Marlene Tucholke wieder stark

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Hanna Ferber-Rahnhöfer beim Wurf

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Lisa Lammich setzt sich durch

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Lara Seidels Siegtreffer

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Fotos Robby Kunze (Titel: Lara Seidel)

HC Rödertal - HC Leipzig 26:29 (12:16)

Vor 715 begeisterten Zuschauern lieferten sich die sächsischen Handball-Clubs in Großröhrsdorf ein spannendes und gutklassiges Derby. Beide spielten mit offenem Visier, gingen hohes Tempo und schlossen die Angriffe teilweise mit sehenswerten Kombinationen ab. Vor allem aber war es das Spiel der Abwehrreihen. Leidenschaftlich wurde auf beiden Seiten verteidigt. Die Ostsächsinnen waren überwiegend offensiv eingestellt und versuchten den Spielaufbau der Gäste entscheidend zu stören. Leipzig dagegen war sehr effektiv im 6:0-Deckungsverbund, der mit schneller Beinarbeit, dem Blick für die Situation und kompromisslosem Körpereinsatz sehr wirkungsvoll funktionierte. Freie Bälle waren zudem in den entscheidenden Phasen Beute der beiden Torhüterinnen Nele Kurzke (10 Paraden) und Janine Fleischer (4 Paraden). Doppelt so viele wie ihre Gegenüber Oliwia Kaminska (3 Paraden) und Andjela Roganovic (4 Paraden). Ein klares Plus für Leipzig.

Das Spiel begann kurios. Die Abwehrreihen waren so dominant, dass die beiden ersten Angriffe Zeitspiel gefährdet waren. Dem HCL wurde der Angriff direkt abgepfiffen, der HCR musste, nach dem Vorwarnzeichen, relativ unvorbereitet abschließen. Erste Parade von Nele Kurzke. Erst nach 4:20 Minuten gelang Julia Mauksch das 1:0 für Rödertal. Eine Minute später der Ausgleich durch einen verwandelten Siebenmeter von Joanna Granicka. Die Anfangsphase gehörte dann den Messestädterinnen. Sie gingen nach Toren von Pauline Uhlmann, Alina Gaubatz, wieder Pauline Uhlmann, Marlene Tucholke und Laura Klocke mit 6:2 in Führung und gaben diese bis zur 39. Minute nicht wieder ab. Ein doppelter Stich der besten Biene Fabienne Büch drehte das Spiel in eine 19:18-Führung (40. Minute). Von da an war der Bienenstock aufgewühlt und es ging Schlag auf Schlag. Ausgleich 19:19, Führung HCL 19:20, Ausgleich 20:20, Führung HCL 20:21, Ausgleich 21:21, Führung HCR 22:21, Ausgleich 22:22, Führung HCR 23:22, Ausgleich 23:23, Führung HCR 24:23, Ausgleich 24:24, Führung HCL 24:25 in der 53. Minute durch Hanna Ferber-Rahnhöfer. Maike Daniels nimmt die Auszeit. Der angesagte Spielzug funktioniert nicht, stattdessen klauen die Gäste den Ball und kommen zu einem Strafwurf, den Joanna Granicka sicher verwandelt (24:26). Rödertal kämpft leidenschaftlich und schafft noch zweimal den Anschluss durch Santina Sabatnig (25:26) und Bo Dekker (26:27). Doch die letzten fünf Minuten gehören Joanna Granicka und dem HCL. Dreimal gelingt unseren Mädels der Steal. Drei Ballgewinne mit freundlicher Unterstützung der Bienen. Die vier letzten Tore der unwiderstehlichen Joanna Granicka (12 Tore/6 Siebenmeter) sichern den verdienten und wichtigen Auswärtssieg.

Mit dem 29:26 (Halbzeit 16:12) revanchieren sich die Leipzigerinnen für die Hinspielniederlage (20:24), bescheren ihrem Geschäftsführer Lars Lammich das perfekte Geburtstagsgeschenk und schnuppern nun am zweiten Tabellenplatz. Beide Teams haben 31:9 Punkte, Rödertal allerdings das bessere Torverhältnis. Die Spielerinnen des Spiels waren die beiden erfolgreichsten Werferinnen Joanna Granicka (HCL/12) und Fabien Büch (HCR/9), die sich kommende Saison in der ersten Bundesliga begegnen werden, Granicka (Oldenburg) und Büch (Halle-Neustadt).

HCL-Trainer Erik Töpfer sah ein interessantes Spiel von beiden Seiten. „Wir haben das, was wir in der Woche vorbereitet haben umgesetzt und konnten mit deutlich größerer Gelassenheit die Spielfreude aufs Parket bringen. Das sah im Training noch ganz anders aus. Da überwog die Nervosität und die große Anspannung, weil wir das Spiel gewinnen wollten. Am Anfang waren wir noch immer nervös, was deutlich zu sehen war. Dann war es lange ausgeglichen. Hintenraus macht Rödertal einfache Fehler, die wir nutzen. Es ist ein Fortschritt, auch mal Danke zu sagen und solche Fehler anzunehmen. Deshalb haben wir auch gewonnen.“ Bemerkenswert war die stabile Schlussphase. Obwohl der Gegner in eigener Halle in Führung geht, die Zuschauer den Support erhöhen, behält die jüngste Mannschaft die Nerven und bringt das Spiel mit Glück nach Hause. Töpfer: „Das Glück muss man sich erarbeiten. Was wir in den letzten Wochen schon gezeigt haben. In den „Nicht-Derby-Spielen“ waren wir stabil, konnten viel wechseln, zeigten eine gute Souveränität, auch wenn es mal nicht so gut lief. Die Mädels wurden nicht hibbelig. Wir wissen, wir machen Fehler. Wir wissen aber auch, was wir können und haben das nötige Selbstvertrauen in unser Niveau.“

Bienen-Trainerin Maike Daniels war natürlich mit dem Ausgang unzufrieden, sah aber trotzdem auch positives. „Wir sind nicht gut ins Spiel reingekommen. Wichtig war aber, wie wir den Kampf angenommen, an uns geglaubt haben und in der zweiten Halbzeit tatsächlich die Wende hätten schaffen können. Viel hat da nicht gefehlt, aber Leipzig hat eine gute Leistung gezeigt und wurde auch vom Anhang gut unterstützt.“

HC Rödertal
Joleen Schneider, Oliwia Kaminska, Andjela Roganovic; Julia Mauksch (3/1), Engelina Alida Corona Molenaar (5), Vanessa Huth (1), Fabien Büch (9/3), Anette Rakkolainen, Natascha Foley, Bo Dekker (2), Jasmin Eckart (1), Lena Smolik (1), Lea Griesser, Alicja Pekala (3), Santina Sabatnig (1), Lena Schorch

HC Leipzig
Nele Kurzke, Janine Fleischer; Paulin Uhlmann (4), Lara Seidel, Jana Walther, Kim-Angelina Lang (1), Juliane Peter, Alina Gaubatz (1), Laura Klocke (1), Hanna Ferber-Rahnhöfer (2), Sophie Pickrodt, Joanna Granicka (12/6), Lilly Glimm (1), Marlene Tucholke (4), Lisa Lammich (3)

Siebenmeter
HCR 4/4; HCL 6/6

Strafminuten
HCR 4; HCL 10

Zuschauer 715

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Marlene Tucholke beim Wurf

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Lisa Lammich nicht zu stoppen

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HCL-Abwehr mit Ferber-Rahnhöfer, Pickrodt und Tucholke

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Fotos Robby Kunze (Titel: Pauline Uhlmann)

HSV Solingen-Gräfrath 76 - HC Leipzig 21:26 (10:17)

Sechster Sieg im sechsten Spiel des Jahres und seit sieben Spielen ungeschlagen.
Mit diesem ungefährdeten Erfolg verteidigen die Schützlinge von Trainer Erik Töpfer den lieb gewonnenen dritten Platz der 2. Handball-Bundesliga.

Der HSV Solingen-Gräfrath, Erstligaabsteiger des vergangenen Jahres, lag lediglich beim 1:0 der Ex-Leipzigerin Patricia Nikolic einmal in Führung. Danach übernahmen die Gäste die Regie in der Klingenhalle, gingen verdient in Führung und bauten diese kontinuierlich aus. Über die Stationen 3:1, 5:2 und 9:5 hatten sich unsere Mädels nach 16 Minuten einen beruhigenden 10:5-Vorsprung erarbeitet. Ausschlaggebend war die sehr bewegliche und effiziente Abwehr, aus der Torhüterin Nele Kurzke noch herausragte. Besonders an ihr scheiterten die Gräfratherinnen reihenweise. Nach der siebenten Parade erzielt Nele Kurzke mit einem Weitwurf das 12:7, um danach einen weiteren Wurf von Vanessa Brandt zu halten. Höhepunkt war ein spektakuläres Tor von Pauline Uhlmann per Kempa-Wurf aus dem Konter heraus und nach einem präzisen Zuspiel von Nele Kurzke über 30 Meter Entfernung. Die Seiten wurden mit einer 17:10-Führung der Messestädterinnen gewechselt.

Die zweite Halbzeit beginnt mit drei großartig gehaltenen Bällen von Nele Kurzke, aber auch vergeblichen Angriffsbemühungen der Leipzigerinnen. Auf das erste Tor mussten die Zuschauer ganze vier Minuten warten. Paulina Uscinowicz trifft zum 11:17. Das Duell der beiden polnischen Topscorer Uscinowicz und Granicka endete Unentschieden. Beide warfen 4 Tore, davon jeweils 2 Siebenmeter. Nach dem 11:19 in der 36. Minute stellte Leipzig das Torewerfen für fast sieben Minuten ein. Solingen verkürzte zunächst auf 14:19, bevor ein 4:0-Lauf der Youngster (zweimal Jana Walther, je einmal Lilly Glimm und Lisa Lammich) die Neun-Tore-Führung und damit eine Vorentscheidung, 15 Minuten vor dem Ende, brachte.

Ein entspannter Coach Erik Töpfer freute sich über die solide Abwehrarbeit. „Nur 21 Gegentore ist zufriedenstellend, zumal Nele viele Bälle gehalten hat. Mit unserer beweglichen Deckung haben wir die Stärke von Solingen gut weggenommen. Einige Sachen haben mir nicht gefallen, aber die gibt es immer. Im Angriff haben wir es gut gemacht. Allerdings hatten wir zuviele Fehlwürfe. Aufgrund der guten Abwehr konnten wir schnell nach vorn spielen und sehenswerte Kontertore erzielen. Am Ende haben wir etwas Tempo rausgenommen und bewusst rotiert, um im Positionsangriff Spielpraxis zu sammeln.
Wir haben ein gutes Gefühl dafür entwickelt, dass wir eine gewisse Konstanz besitzen, auch wenn es mal nicht so läuft. Das erleichtert mir den Job als Trainer. Denn für die Entwicklung ist es wichtig, auch Fehler zuzulassen. Die zweite Halbzeit haben wir zwar verloren, was aber nichts am positiven Gesamtbild ändert.“

Am kommenden Sonntag erwartet der HCL den Fünfzehnten Werder Bremen in der heimischen Brüderstraße.

HSV Solingen-Gräfrath 76
Katja Grewe, Liv-Stine Eckardt; Carina Senel (3), Patricia Nikolic (2), Ronja Bühler (1), Jessi van de Ruit (3), Emma Elisabeth Schwitzer (3), Cassandra Nanfack, Mia Elisa Bomnüter, Merit Müller (2), Melina Fabisch, Vanessa Brandt (3/1), Paulina Uscinowicz (4/2)

HC Leipzig
Nele Kurzke (1), Janine Fleischer; Pauline Uhlmann (4), Lara Seidel, Jana Walther (2), Kim Angelina Lang (1), Juliane Peter, Alina Gaubatz (2), Laura Klocke (1), Hanna Ferber-Rahnhöfer (1), Sophie Pickrodt, Joanna Granicka (4/2), Lilly Glimm (2), Marlene Tucholke (5), Lara Tauchmann (2), Lisa Lammich (1)

Siebenmeter
HSV 3/4 HCL 2/3
Strafminuten
HSV 6; HCL 8

Zuschauer 351

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Der vierte Sieg im vierten Spiel sowie der Sprung auf den dritten Platz der 2. Bundesliga. Das Jahr 2025 beginnt erfolgreich und vielversprechend für die Töpfer-Schützlinge.

Diesen Erfolg im Tigerkäfig Waiblingen haben sich die Leipzigerinnen mit einer bärenstarken Leistung erarbeitet. Angetrieben von der überragenden Joanna Granicka, die einerseits mit ihren 11 Toren nunmehr 105 Saisontore aufzuweisen hat und damit auf Platz drei der Torschützenliste steht. Andererseits setzte sie mit brillanten Anspielen permanent ihre Nebenleute ein. Besonders Lara Tauchmann (6 Tore), Hannah Ferber-Rahnhöfer (2), Lisa Lammich (2) und Pauline Uhlmann (4) konnten die Vorlagen verwerten. Über 60 Granicka-Assists wurden in den bisherigen Spielen registriert. Ein Spitzenwert. Bemerkenswert war die Treffsicherheit unserer Mädels mit einer Wurfquote von 71 Prozent. Spitze vor allem Lara Tauchmann mit 100 Prozent, aber auch Joanna Granicka 85 Prozent, Pauline Uhlmann und Lilly Glimm mit einer 80-prozentigen Ausbeute waren überdurchschnittlich gut.

Die ersten 10 Minuten in Waiblingen waren ziemlich ausgeglichen (6:6). Durch Treffer von Granicka, Gaubatz, Tauchmann und Uhlmann setzten sich die Gäste auf 10:6 ab. Davon ließen sich die Tigers allerdings nicht beeindrucken. Mit einem furiosen 6:0-Lauf drehten sie das Spiel auf 12:10/21. Minute. Mit einer Auszeit versuchte Erik Töpfer einiges im HCL-Spiel zu korrigieren. Mit Erfolg. Die Messestädterinnen erhöhten das Tempo, spielten druckvoll wie präzise und hatten zur Pause die Nase vorn (16:15).

Nach dem Wechsel fand zunächst der VfL die besseren Lösungen und ging folgerichtig mit 17:16 in Führung. Es sollte die letzte im Spiel sein. Dreimal Granicka, zweimal Tauchmann sowie Ferber-Rahnhöfer erzielten zwischen der 33. und 40. Minute mit einem 6:0-Lauf und dem 22:17 eine Vorentscheidung. Wesentlichen Anteil an dieser Wende und letztlich am überzeugenden Sieg hatte Janine Fleischer, die ab der 22. Minute im Tor der Leipziger stand und mit ihren Paraden, darunter fünf gehaltene Siebenmeter, den Tigers die Zähne gezogen hat. Eine klasse Leistung!

Der HCL spielt derzeit überzeugend und freut sich nun auf das Heimspiel gegen den Bergischen HC, am kommenden Sonntag 16 Uhr. Das Spiel Dritter (23:9 Punkte) gegen den Fünften (21:9 Punkte) wird ein echtes Spitzenspiel.

VfL Waiblingen
Norregaard Thomsen, Antonia Thurner; Vivienne Hildebrandt, Isabel Toth (4), Belen Gettwart (2/1), Isabel Kattner (5), Lena Klingler (1), Samira Brand (2), Annika Walz, Kimberly Eileen Gisa (2), Julia Herbst, Maxime Luber (5), Laura Nagy (2), Maren Beatrice Keil (5)

HC Leipzig
Nele Kurzke, Janine Fleischer; Pauline Uhlmann (4), Lara Seidel (1), Kim Angelina Lang, Juliane Peter, Alina Gaubatz (1), Laura Klocke (2), Hanna Ferber-Rahnhöfer (2), Sophie Pickrodt, Joanna Granicka (11/5), Lilly Glimm (4), Marlene Tucholke (1), Lara Tauchmann (6), Lisa Lammich (2)

Siebenmeter
VfL 1/6; HCL 5/5
Strafminuten
VfL 4; HCL 6

Zuschauer 322

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Überragende Janine Fleischer

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Lara Tauchmann setzt sich durch

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Lisa Lammich erfolgreich

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Parade von Nele Kurzke

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Fotos Robby Kunze (Titel Joanna Granicka)

HSG Bad Wildungen Vipers - HC Leipzig 32:35 (15:16)

Der HC Leipzig gewinnt beim Bundesliga-Absteiger HSG Bad Wildungen Vipers mit 35:32 und kehrt mit beiden Punkten im Gepäck aus Nordhessen zurück nach Sachsen.

Im Spiel der jüngsten Bundesligateams, auch die Vipers haben wie der HCL einige Teenager in ihrem jungen Kader, zeigten sich die Gäste besonders im Angriff zielstrebiger und variabler als zuletzt. Diesmal hatte man mit der offensiven Abwehr eines Gegners weniger Probleme, weil sich die Mädels besser bewegten, die entstandenen Räume erkannt und genutzt wurden. Cheftrainer Erik Töpfer, als Student derzeit sonnabends im Hörsaal unabkömmlich, hatte es kommen sehen: „Eine große Herausforderung wird die offensive Abwehr des Gegners sein. Die spielen fast Manndeckung. Auf so eine Verteidigung kann man sich nicht normal vorbereiten, wie auf eine 6:0- oder 5:1-Deckung. Die Situationen sind nicht planbar. Da müssen unsere Spielerinnen viel Eigenverantwortung zeigen, sehr viel mit dem Kopf arbeiten. Da sind Cleverness und viel Selbstvertrauen gefragt.“ Genau. Der vom Trainer erdachte und vom Co-Trainer Max Bertold umgesetzte Plan ging im Wesentlichen auf, weil unsere Mädels clever und konzentriert gespielt haben.

Max Bertold: „Gegen Mannschaften mit offensiver Abwehr haben wir uns zuletzt nicht mit Ruhm bekleckert. Heute haben wir das klarer und zielstrebiger gespielt. Bis zur Halbzeit war es ein Spiel auf Augenhöhe. Nach dem Seitenwechsel verletzte sich mit Melanie Hahn die wohl beste Gegenspielerin, was für Bad Wildungen schwer zu kompensieren war. Wir hatten dann eine bessere Phase, können uns etwas absetzen. Allerdings bekommen wir lange nicht den richtigen Zugriff in der Abwehr. Deshalb sind die 32 Gegentore zu viel. Als sich unsere Abwehr stabilisiert hat und wir im Angriff wieder gute Lösungen finden, können wir unsere Führung halten und sogar etwas ausbauen. Mit der Chancenverwertung bin ich allerdings nicht zufrieden. Trotzdem waren wir heute die etwas erwachsenere Mannschaft und bestimmt abgeklärter. Die Punkte nehmen wir mit sowie die Erkenntnis woran zu arbeiten sein wird.“

Insgesamt eine gute Teamleistung, spielerisch wie kämpferisch. Gleich 10 Spielerinnen trugen sich in die Torschützenliste ein, wobei Joanna Granicka mit 9 Toren wieder besonders treffsicher war und ihren dritten Platz bei den besten Werferinnen verteidigte.
Am kommenden Sonntag kommen die Kurpfalz Bären in die Brüderstraße.

Vipers
Larissa Schutrups, Anita Polackova; Alea Mattig, Dana Gruner, Nadia Bury, Hannah Berk (6), Julia Hertha (2), Sina Ulrich (1), Nina Strohmeier (2), Nele Wenzel (9), Melina Hahn (4/3), Vakare Damuleviciute (4/2), Fiona Adam (4)

HC Leipzig
Nele Kurzke, Janine Fleischer; Pauline Uhlmann (5), Lara Seidel (4), Kim-Angelina Lang (2), Juliane Peter (1), Alina Gaubatz, Laura Klocke (1), Sophie Pickrodt (2), Joanna Granicka (9/2), Lilly Glimm, Marlene Tucholke (1), Lara Tauchmann (5), Lisa Lammich (5)

Siebenmeter
Vipers 5/6; HCL 2/2
Strafminuten
Vipers 10; HCL 6

Zuschauer 370

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Lara Tauchmann

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Kim-Angelina Lang

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Lara Seidel (Fotos Robby Kunze)

SV Werder Bremen - HC Leipzig 26:27 (16:11)

Mit einem Herzschlagfinale gewinnt der HC Leipzig gegen den SV Werder Bremen in dessen Halle und entführt erneut beide Punkte aus der Hansestadt.

Danach sah es in den vorangegangenen 55 Spielminuten nun wirklich nicht aus. Nicht zur Halbzeit, Bremen dominierte und führte schon mit sechs, zur Pause immerhin mit fünf Toren. Nicht nach dem Seitenwechsel, als Werder wieder auf sechs Tore stellte (17:11, 18:12/32. Minute) und nicht nach 47 Minuten, als die Bremerinnen einen Vier-Tore-Vorsprung erfolgreich verteidigten. Unsere Mädels taten sich vor 300 Zuschauern, davon wieder viele Leipziger Fans, die ihre Lieblinge lautstark anfeuerten, 55 Minuten schwer. Vor allem im Abwehrverbund blieb vieles Stückwerk, stimmte oft die Zuordnung nicht. Werder konnte immer wieder mühelos kombinieren und ihre Werferinnen in gute Positionen bringen. Zudem hatte Bremen sehr lange das Wurfglück gepachtet. Die Bälle aus dem Rückraum, vom Kreis und von Außen gingen einfach rein, während unsere Mädels ein Abo mit den Torpfosten (viermal), der Querlatte (zweimal) hatten oder nicht an der gegnerischen Torhüterin vorbei kamen. Zahlreiche Technische Fehler auf beiden Seiten beeinträchtigten zudem den Spielfluss und führten immer wieder zu Wechsel im Ballbesitz.

Leipzig nimmt beim Stand von 20:24 eine Auszeit, in der Co-Trainer Max Berthold die Seinen auf die Schlussphase einstimmt und offensichtlich die richtigen Worte gefunden hat. In den folgenden acht Minuten verkürzen wir stetig und schaffen in der 56. Minuten den so wichtigen Ausgleich durch Joanna Granicka (25:25). Es ist die Phase des Spiels, in der Torhüterin Janine Fleischer mit glanzvollen Paraden ihren Kasten förmlich zunagelt und so zur Matchwinnerin avanciert. Sophie Pickrodt, nach langer verletzungsbedingter Leidenszeit mit Spielanteilen und guter Performance (Max Berthold) gelingt die erste Führung zum 26:25/59. Minute. Nach erneutem Ausgleich nur acht Sekunden später, schalten die Leipzigerinnen blitzschnell und erkämpfen überfallartig einen Strafwurf, den Joanna Granicka (9 Tore) zum 27:26 verwandelt. Nach einer letzten Auszeit der Gastgeberinnen verbleiben noch 25 Sekunden, in denen Werder mit sieben Feldspielerinnen angreift und sich tatsächlich noch zwei dicke Torchancen erspielt. Zuerst wirft Madita Probst an die Latte (Spielzeit 59:53), den Nachwurf hält Janine Fleischer (59:58) und den letzten direkten Freiwurf von Anna Lena Bergmann blockt Laura Klocke (60:00). Das Spiel ist aus. Mit großer Moral, kühlem Kopf und tollem kämpferischen Einsatz drehen die Mädels des HC Leipzig das Spiel.

Nach der unvermeidlichen Spielpause war dieser Vergleich sehr wichtig, denn kommenden Sonntag wird der HC Rödertal zum Sachsenderby erwartet. Max Berthold: „Ab Montag werden wir aufarbeiten, was wir besser machen müssen. Wir waren heute in vielen Dingen technisch schlecht. Am Ende waren Kleinigkeiten Ausschlaggebenden. Ein glückliches Ende für uns, das wir gern mitnehmen.“

Werder Bremen
Yasmin Celina Friesen, Wioleta Pajak, Janice Fleischer; Naomi Conze (2), Luca Marie Schumacher, Madita Probst (4), Meike Becker, Mathilda Häberle (3), Emy Jane Hürkamp, Anna Lena Bergmann (4), Emma Ruwe (4/1), Lara Niemann (5), Benita Zemke, Chiara Thorn, Luise Albert, Elaine Rode (4/3)

HC Leipzig
Nele Kurzke, Janine Fleischer; Pauline Uhlmann (5), Lara Seidel (1), Juliane Peter (2), Alina Gaubatz (2), Laura Klocke (2), Sophie Pickrodt (1), Joanna Granicka (9/2), Lilly Glimm (1), Marlene Tucholke (3), Lara Tauchmann, Lisa Lammich (1)

Siebenmeter
SVW 4/5; HCL 2/6
Strafminuten
SVW 4; HCL 2

Zuschauer 300

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Fotos Robby Kunze: von oben Sophie Pickrodt, Janine Fleischer, Joanna Granicka

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SV Aufbau Altenburg - HC Leipzig II 25:36 (13:16)


Zu Beginn des Spiels konnten die Gastgeberinnen noch einigermaßen mithalten, so dass es mit einer knappen 16:13 Führung in die Halbzeit ging. Dies wurde allerdings auch begünstigt durch zahlreiche Fehlwürfe auf Seiten des HCL.

In der zweiten Halbzeit kam der HCL immer besser in Schwung, während die Altenburgerinnen dem nichts mehr entgegenzusetzen hatten.

Am Ende gab es für das Juniorteam einen letztlich souverän herausgespielten 36:25 (16:13) Auswärts-Sieg am Wochenende im Nachbarschafts-Duell bei Aufbau Altenburg.

Somit liegt die junge Mannschaft des Trainerteams um Till Unger nach 11 Spieltagen und erreichten 18:4 Punkten weiterhin hinter Spitzenreiter HC Burgenland auf Platz 2 der Tabelle. Für den HC Burgenland stehen mittlerweile 20:2 Punkte zu Buche.


HC Leipzig II: Saskia Richter, Anne Bernhardt; Emma Gutseel (2), Leoni Spott (4), Jessica Wronna (3), Clara Marina Kenntner (9), Svenja Graebling (5), Annemarie Möller (3), Jana Walther (3), Elisabeth Eckardt, Laura Klocke, Lilly Glimm (6), Nelly Gonschorek (1).


Am Samstag wartet bereits das Lokalderby gegen AAC Amazonen in der Sportoberschule. Mit dem Heimspiel am 17.12.2023 (15.00 Uhr, Sportoberschule) gegen den Görlitzer HC geht dann das Punktspieljahr 2023 für das Juniorteam zu Ende.