Handball-Club Leipzig

Die Handballerinnen des HC Leipzig gastieren in der 2. Bundesliga beim Hauptstadtklub Füchse Berlin.

Das Ostderby ist bereits das Dritte dieser Saison. Die ersten beiden gingen gegen Rödertal und Halle in eigener Halle verloren. Zur richtigen Einordnung: Union Halle-Neustadt ist mit 26:2 Punkten souveräner Tabellenführer, gefolgt vom HC Rödertal mit 23:5 Punkten. Knapp dahinter stehen die Füchse Berlin mit 22:6 auf dem dritten Platz. Der HC Leipzig hält als Vierter mit 19:9 Punkten Anschluss an die Spitzengruppe.

Ein Novum in der Bundesliga, dass alle vier Ostklubs vereint an der Spitze stehen und möglicherweise den einen Aufsteiger in die Beletage des deutschen Handballs unter sich ausmachen werden. Für uns geht es in Berlin um wichtige Punkte. Nach den beiden Heimerfolgen im Rücken, fahren wir zwar gestärkt aber trotzdem als Außenseiter nach Berlin. Die Füchse haben erst ein Spiel zu Hause verloren, am ersten Spieltag gegen den Aufsteiger Bergischer HC. Wir dagegen haben auswärts erst ein Spiel verloren, am zweiten Spieltag gegen wen? Genau, gegen Aufsteiger Bergischer HC. Eine interessante Konstellation, auch mit Blick auf die Tabelle. Entweder die Sächsinnen schließen mit einem Sieg zu den Berlinern auf oder die Füchsinnen vergrößern ihren Vorsprung auf Leipzig.

Diese Überlegungen spielen für HCL-Cheftrainer Erik Töpfer keine Rolle. Der Trainer kann fast mit dem kompletten Kader trainieren und versprüht Optimismus: „Für uns ist Berlin ein schweres Eisen. Das wollen wir jetzt brechen. Entsprechend intensiv und fokussiert gestaltet sich unsere Trainingswoche. Die ersten Einheiten waren sehr positiv. Wir wollen ein zwei Specials für Berlin vorbereiten, um den Gegner auch vor neue Aufgaben zu stellen. Sei es in der Abwehr oder im Angriff. Wir sind uns bewusst, dass wir auf den Punkt spielen müssen, mit aller Leidenschaft, mit aller Disziplin, um was mitnehmen zu können. Die Mannschaft will endlich den Bock umstoßen und diesmal zwei Punkte aus der Hauptstadt entführen. Das ist das Ziel und ich bin nach dem letzten Training guter Dinge, dass wir das machen werden.“

Angepfiffen wird die Begegnung um 19:30 Uhr in der Sporthalle Charlottenburg.

Sportdeutschland.tv überträgt im Livestream ab 19:15 Uhr.
https://sportdeutschland.tv/fuechse-berlin-frauen/2-hbf-fuechse-berlin-vs-hc-leipzig-0

Auch im zweiten Spiel des Jahres erzielten die Erik-Töpfer-Schützlinge einen überzeugenden Heimerfolg.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten und vergeblichen Angriffsbemühungen, die die Bretzenheimer allerdings souverän verteidigten, musste der HC Leipzig einem 0:2-Rückstand hinterherlaufen. Marlene Tucholke, Hanna Ferber-Rahnhöfer und schließlich Joanna Granicka von der Sieben-Meter-Linie schafften die erste Führung in der sechsten Minute (3:2). Mainz-Bretzenheim blieb hartnäckig dran und schaffte immer wieder den Ausgleich, zuletzt zum 7:7 nach einer viertel Stunde. Danach drehten die Messestädterinnen so richtig auf und brachten mit einem Sechs-Tore-Lauf und dem 13:7 in der 25. Minute eine deutliche Distanz zwischen sich und den Gästen. Mit 18:13 wurden die Seiten gewechselt.

Auch in der zweiten Halbzeit spielten die Leipzigerinnen zielstrebig, dynamisch und erfolgreich. Nach 43 Minuten waren beim 26:14 die Messen gelesen. Konzentriert und seriös spielte der HCL zu Ende und konnte einen Sieg mit 12 Toren Unterschied verbuchen. 11 der 16 Leipziger Spielerinnen trugen sich in die Torschützinnenliste ein, was die Breite des Kaders eindrucksvoll bestätigt. Zum positiven Ergebnis trugen auch alle anderen bei. Nele und Nine (Kurzke und Fleischer) hielten viele Bälle und Juliane Peter, Alina Gaubatz sowie Sophie Pickrodt arbeiteten in der Abwehr bravourös.

Ein zufriedener Leipziger Trainer Erik Töpfer resümierte in der Pressekonferenz: „Nach der guten zweiten Halbzeit gegen Lintfort wollten wir heute von Anfang an ordentlich performen.
Weshalb ich auf die eingespielte Formation zurückgegriffen haben. Das gibt den Mädels die nötige Sicherheit. Nach der überzeugenden Trainingswoche hatte ich vor dem Spiel ein gutes Gefühl. Schließlich haben wir unser Tempospiel durchgebracht und am Ende konnten wir noch einiges probieren. Unsere Stärke ist das Team, was auch an den vielen Torschützinnen zu sehen ist. Alle hatten es verdient zu spielen. Technische Fehler unterlaufen uns immer noch viel zu viele. Diese passieren vor allem durch schlechtes Timing. Daran arbeiten wir im Training.“

Katrin Schneider, Cheftrainerin der TSG Mainz-Bretzenheim, ärgerte sich über die Höhe der Niederlage: „Der HCL ist zu Hause eine Hausnummer. Trotzdem war die Niederlage am Ende zu hoch, denn wir haben vor allem in der ersten Halbzeit relativ gut gespielt, vor allem in der Abwehr. Am Ende fehlte uns die Überzeugung. Einiges war heute gut, einiges nicht so gut. Wir werden die guten Dinge festhalten und versuchen diese ins nächste Heimspiel mitzunehmen.“

HC Leipzig
Nele Kurzke, Janine Fleischer; Pauline Uhlmann (2), Lara Seidel (2), Jana Walther (4), Kim Angelina Lang (2), Juliane Peter, Alina Gaubatz, Laura Klocke (2), Hanna Ferber-Rahnhöfer (4), Sophie Pickrodt, Joanna Granicka (7/4), Lilly Glimm (3), Marlene Tucholke (3), Lara Tauchmann (1), Lisa Lammich (3)

TSG Bretzenheim
Lisa Fahnenbruck, Aurora Kryeziu; Lisa Noack (4), Jana Vogt (1), Carina Gangel (5), Josefine Schneiders (2), Linda Bach, Lea Helle (2), Anne Thierfelder, Lisa Korth, Julie Jacobs (5), Sarah Kohrt, Antonia Hölzer (2), Carolin Hahn

Siebenmeter
HCL 4/5; TSG 1/3
Strafminuten
HCL 6; TSG 6

Zuschauer 406

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Jana Walther im Konter

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Kim-Angelina Lang unter Bedrängnis

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Lara Tauchmann beim Wurf

Fotos Robby Kunze (Titel: Hanna Ferber-Rahnhöfer)

Die 22-jährige Hanna Ferber-Rahnhöfer hat ihren Vertrag beim HC Leipzig um zwei Jahre verlängert und trägt bis mindestens 2027 die blau-gelben Vereinsfarben.

Hanna kam 2019 vom SV Werder Bremen nach Leipzig an die Eliteschule des Sports, spielte zunächst beim Kooperationspartner SC Markranstädt in der Dritten Liga (Zweitspielrecht), wurde behutsam und nachhaltig für höhere Aufgaben aufgebaut. Mit großem Erfolg. Seit Jahren bildet sie gemeinsam mit Sharleen Greschner ein kongeniales Duo auf der Kreisposition und im Abwehrzentrum des HCL, praktisch im Maschinenraum der Sächsinnen. Auch in diversen Nachwuchs-Nationalmannschaften konnte sie überzeugen.

HCL-Cheftrainer Erik Töpfer: „Hanna ist eine unserer ältesten Spielerinnen. Eine Frohnatur, was gut für die Mannschaft ist. Sie kann aber auch auf den Tisch hauen, woran sich die Jungen stets orientieren können. Sie hat im Team eine hohe Vorbildfunktion. Hanna ist im Angriff und der Abwehr eine große Stütze für uns. Vor allem im Angriff ist im Vergleich zu Sharli und Laura eine etwas mobilere Spielerin, was uns enorm hilft. In den kommenden zwei Jahren können wir uns auf die besonderen Stärken von Hanna freuen.“

Hanna Ferber-Rahnhöfer, die als Physiotherapeutin beim Partner ARZ St. Elisabeth arbeitet, fühlt sich in der sächsischen Metropole sehr wohl: „Ich freue mich sehr, die nächsten zwei Jahre hier beim HCL und in Leipzig zu verbringen. Dies bietet mir die Chance meine sportlichen und privaten Interessen in Leipzig weiter zu vereinen. Ich bin gespannt und freue mich darauf, mein Wissen und meine Erfahrung an die jüngeren Spielerinnen weiterzugeben. Es ist eine tolle Herausforderung, die mich motiviert sowohl persönlich als auch als erfahrene Spielerin weiter zu wachsen.“

Laura Sophie Klocke, 18 Jahre jung, erhält einen Vertrag bis 2027. Die DHB-Auswahlspielerin ist eines der vielversprechendsten deutschen Talente auf der Kreisposition. Sie ist seit 2022 eine Leipzigerin und wechselte vom TSV Hannover-Burgdorf in die Messestadt. 

Beim HCL spielt Laura am Kreis und ebenfalls im Deckungszentrum als Mittelblock. Für diese Positionen bringt sie Gardemaß, eine gute Athletik sowie das nötige Augenmaß mit, um die Aktionen des Gegners zu antizipieren. An der Seite der beiden etablierten Greschner und Ferber-Rahnhöfer wird sich Laura weiter entwickeln. 

HCL-Cheftrainer Erik Töpfer: „Wir freuen uns Laura für zwei Jahre binden zu können. Sie ist ein sehr aufstrebendes Talent auf ihrer Position. Sie hat jetzt schon defensiv ihre Stärken und ist eine Stütze für die Mannschaft. Im Angriff haben wir da noch Potential, welches wir in den nächsten zwei Jahren rausholen werden. Laura ist eine der motiviertesten Spielerinnen. Da freue ich mich als Trainer auf die weitere Zusammenarbeit.“

Für Laura Klocke geht mit der Vertragsverlängerung ein Traum in Erfüllung: „Ich freue mich riesig über die Vertragsverlängerung und das Vertrauen, welches der Verein vor allem jungen Spielerinnen wie mir entgegenbringt.

Die Vorraussetzungen sich weiterzuentwickeln sind für mich optimal und daher kann ich es kaum erwarten diesen gemeinsamen Weg weiterzugehen. Mein persönliches Ziel mit dem HCL in der ersten Bundesliga zu spielen, wäre ein absoluter Traum. Aber bis dahin müssen wir weiterhin jeden Tag viel investieren um die nächsten Schritte in die richtige Richtung zu gehen. Ich denke, dass wir bereits mit der bisherigen Entwicklung sehr zufrieden sein können, und mit noch mehr Konstanz in der Lage sind jeden Gegner in der Liga zu schlagen.

Ich hoffe, dass ich mit meiner Leistung dem Verein bei der Realisierung der sportlichen Ziele bestmöglich unterstützen kann. Gemeinsam mit den Mädels jeden Tag in der Halle zu stehen macht einfach einen Riesenspaß, das macht Lust auf mehr!“

Torhüterin Janine Fleischer spielt seit 2022 beim HC Leipzig, wechselte vom BSV Sachsen Zwickau an die Pleiße. Inzwischen ist die Studentin eine feste Größe im Team von Cheftrainer Erik Töpfer. Sie ergänzt sich hervorragend mit Nele Kurzke, von deren Erfahrung Nine sehr profitiert. Mit gerade 20 Jahren steht sie noch am Anfang ihrer Karriere. Was sie nicht davon abhält, regelmäßig entscheidende Bälle zu entschärfen und so der Mannschaft zu helfen. Folgerichtig wurde der auslaufende Vertrag um zwei weitere Jahre bis 2027 verlängert. 

Janine Fleischer: „Ich bin dankbar für das Vertrauen des Vereins und stolz darauf, weiterhin Teil dieser Mannschaft zu sein. Die kommenden Jahre bieten für den HCL viele Chancen, und ich möchte meinen Beitrag dazu leisten. Besonders schätze ich den familiären Umgang im Team, mit den Trainern, Unterstützern und unseren Fans – das macht den HCL für mich zu etwas ganz Besonderem. Ich freue mich auf alles, was vor uns liegt.“

Torwarttrainer Wieland Schmidt: „Ich freue mich natürlich sehr, dass Nine ihren Weg weiter beschreiten wird, den sie bei uns eingeschlagen hat. Sie kam aus Zwickau mit Nachholbedarf in ihrer Technik. Sie hat sich bei uns wahnsinnig entwickelt. Sie ist schon mindestens zweimal „Spielerin der Woche“ der HBF geworden und hat gezeigt, dass sie das umsetzt, was wir uns erarbeitet haben. Das ist stark. Sie ist sehr ehrgeizig, ein intelligentes Mädchen. Ich freue mich einfach, dass sie da ist.“

Am letzte Sonntag hatten die Zweitliga-Handballerinnen, nach anfänglichen Schwierigkeiten, eine furiose zweite Halbzeit gespielt und ihrem Anhang ein entspanntes Finish beschert. Sie spielten und kombinierten ansehnlich, vor allem mit großer Leidenschaft und Überzeugung.

Diese Tugenden sind auch am kommenden Sonntag gefragt, wenn Aufsteiger und Außenseiter TSG 1848 Mainz-Bretzenheim in Leipzig gastieren wird. Die Gäste spielen als Vorletzter gegen den Abstieg, haben zudem ihren Jahresauftakt in Regensburg mit 20:33 vermasselt. Trotzdem dürfen wir den Gegner nicht unterschätzen. Sie haben nichts zu verlieren, brauchen dringend Punkte. Das setzt manchmal zusätzliche Kräfte frei, wenn man sie denn lässt. Dass das nicht passieren wird, glaubt Geschäftsführer Lars Lammich: „Ich bin mir sicher, dass unsere Mädels den Schwung aus der tollen zweiten Halbzeit gegen Lintfort mit in das nächste Heimspiel nehmen werden. Von daher freue ich mich auf ein erneutes Feuerwerk in der Brüderhölle, das kein HCL-Fan verpassen sollte!“ 

Sportvorstand Max Berthold: „Mainz-Bretzenheim ist als Mannschaft etwas älter, sie spielen etwas abgeklärter und erwachsener. Aber individuell haben wir viele Vorteile. Wenn wir, wie gegen Lintfort in der zweiten Halbzeit spielen, haben wir vieles in der eigenen Hand. Wir müssen bestimmen, was im Spiel passiert. Wir wollen den nächsten Schritt mit unserer jungen Truppe gehen und zwei Spiele am Stück abliefern.“

Die Erik-Töpfer-Schützlinge werden sich in diesen Tagen besonders vor den eigenen Fans ins Zeug legen, da sie in eigener Sache werben. Als Titelverteidiger der Leipziger Sportlerumfrage wurden sie vom Stadtsportbund wieder für die Kategorie Mannschaften Frauen nominiert. Um Mannschaft des Jahres 2024 zu werden zählt jede Stimme. Die Konkurrenz ist groß und prominent. Zum erlesenen Kreis gehören auch die Fußballerinnen von RB Leipzig. Zudem wurde Beachhandball-Weltmeisterin Nele Kurzke in der Kategorie Frauen aufgestellt. Stimmt fleißig für unsere Mädels ab! Die Abstimmung läuft bis 20. Januar 2025 unter: https://www.ssb-leipzig.de/stadtsportbund/leipziger-sportlerumfrage-2024/abstimmung-sportlerumfrage/

Die HCL-Frauen werden am Sonntag gegen Mainz-Bretzenheim besonders motiviert antreten und versuchen zwei gleich-starke Halbzeiten zu spielen. Angepfiffen wird die Begegnung um 16 Uhr. 

Eintrittskarten gibt es für 12 Euro im Vorverkauf oder an der Tageskasse.

HC Leipzig – TuS Lintfort 37:28 (15:15)

Der Start ins neue Jahr ist den Handballerinnen des HC Leipzig in der 2. Bundesliga mit einem am Ende deutlichen 37:28-Erfolg gelungen.

Die Erik-Töpfer-Schützlinge mussten sich die zwei Punkte dennoch hart erarbeiten. Nach gutem Beginn und einer sicheren 6:3-Führung nach sieben Minuten, bekam das Spiel der Messestädterinnen einen Riss und die Gäste aus Lintfort drehten mit einem 5:0-Lauf das Spiel komplett. Sie führten in der 19. Minute mit 8:6, was Trainer Töpfer zu einer Auszeit zwang. Danach fanden unsere Mädels wieder Lösungen im Angriff und glichen nach exakt 20 Minuten, nach den Toren von Alina Gaubatz und zweimal Marlene Tucholke und einem Treffer von Jana Willing für den TuS, zum 9:9 aus. Anschließend erlebten die Zuschauer bis zur Pause eine Art Nicht-Angriffs-Pakt. Will heißen: die Ballführenden auf beiden Seiten wurden nicht angegriffen, sondern beim Torewerfen beobachtet. Jeder Angriff endete bis zum Seitenwechsel mit einem Tor und es ging mit einem gerechten 15:15 in die Kabinen.

Nach Wiederbeginn drehten die Lammich, Walther, Ferber-Rahnhöfer, Tauchmann, Tucholke so richtig auf und warfen eine beruhigende Vier-Tore-Führung (20:16/35. Minute) heraus. Das gab dem Spiel der Leipzigerinnen die nötige Sicherheit. Es wurde schnell, sicher und sehenswert kombiniert. Die Anspiele kamen, auch unter Bedrängnis, an und wurden durch Hanna Ferber-Rahnhöfer am Kreis (spektakulär, beste Spielerin) oder von den Außen Jana Walther (6 Tore) und Lilly Glimm (4 Tore) sicher verwertet. Die Abwehr funktionierte deutlich besser und wenn die Lücke zu groß war, war zumeist Janine Fleischer auf dem Posten, die viele Würfe der Gäste entschärfte. Insgesamt eine gute Mannschaftsleistung. Den Sieg haben sich die HCL-Mädels mit einer deutlichen Steigerung in der zweiten Halbzeit verdient.

Das sah auch HCL-Cheftrainer Erik Töpfer so: „Wir haben uns in der 2. Halbzeit in allen Bereichen gesteigert. Besonders im Eins gegen Eins sowie im Kreisläuferspiel konnten wir Akzente setzen. Wir haben unsere Basics durchgebracht.“ Bettina Grenz-Klein, dienstälteste Trainerin der 2. Liga, ärgerte sich über die Höhe der Niederlage: „Wir wollten die erfolgreiche Spielweise, mit wenigen technischen Fehlern und einer guten Wurfeffektivität, die wir in Mainz zeigten, wiederholen. Das ist heute nicht gelungen. Wir sind schlecht in die zweite Halbzeit gekommen und waren nicht in der Lage das zu korrigieren. Besonders im Eins gegen Eins hatten wir einige Schwächen.“

Am kommenden Sonntag empfängt der HC Leipzig den Aufsteiger TSG 1848 Mainz-Bretzenheim.

HC Leipzig
Nele Kurzke, Janine Fleischer; Pauline Uhlmann (2), Lara Seidel, Jana Walther (6/1), Kim Angelina Lang (3), Juliane Peter, Alina Gaubatz (3), Laura Klocke, Hanna Ferber-Rahnhöfer (4), Sophie Pickrodt (1), Joanna Granicka, Lilly Glimm (4), Marlene Tucholke (5), Lara Tauchmann (5), Lisa Lammich (4)

TuS Lintfort
Laura Graef; Michelle Breitbarth, Sidney Lupisella, Eline Veltrop (4/3), Lynn Joulie Broders, Jule Samplonius (5), Julia Maria Faßbender (1), Nathalie Julie Corsten (1), Milica Vlahovic, Nyah Metz (3), Jana Willing (5), Svenja Rottwinkel (3), Sophia Bücker (2), Insa Weisz (4)

Siebenmeter
HCL 1/3; TuS 3/4
Strafminuten
HCL 8; TuS 6

Zuschauer 385

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Lara Tauchmann nicht zu stoppen

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Hanna Ferber-Rahnhöfer im Wurf

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Jana Walther beim Strafwurf

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Lilly Glimm erfolgreich

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Fotos: Robby Kunze (Titel Hanna Ferber-Rahnhöfer)

Am Sonntag empfangen die Messestädterinnen in der 2. Bundesliga den TuS Lintfort zum Jahresauftakt 2025.

Die Damen vom Niederrhein sind gern gesehene Gäste in Leipzig, weil sie regelmäßig die Punkte in der Brüderstraße zurücklassen. Die letzte Heimniederlage gab es für unsere Mädels im Oktober 2022, als wir im DHB-Pokal mit 37:40 bereits in der ersten Runde rausgeflogen waren und uns aufgrund der 40 Gegentore in eigener Halle blamierten. Seit dem ist viel Wasser die Pleiße runtergeflossen und es hat sich bei beiden Teams so einiges verändert, vor allem personell.

Der HCL stellt mit 20 Jahren das durchschnittlich jüngste Team der Liga. Da sind Leistungsschwankungen vorprogrammiert. Dennoch wollen die Sächsinnen erfolgreich ins neue Handballjahr starten. Aber Vorsicht: Lintfort kommt mit der Empfehlung eines 28:24-Auswärtssieges bei Mainz 05, denen wir uns eine Woche davor zu Hause mit 19:27 geschlagen geben mussten. Genügend Brisanz und offene Fragen in diesem Duell. Vor allem, wer hat zwischen den Jahren besser trainiert?

Ein entscheidender Faktor wird die Unterstützung durch die Zuschauer sein. Leipzigs wunderbare Fans werden ihre Lieblinge wieder pushen und für ordentlich Stimmung sorgen. Die Verantwortlichen hoffen auf eine gut gefüllte Halle und auf ein gutklassiges Spiel.

Eintrittskarten gibt es für 12 Euro im Vorverkauf oder an der Tageskasse.

Das Spiel wird ab 15:45 Uhr im Livestream bei Sportdeutschland.tv übertragen.
https://sportdeutschland.tv/hc-leipzig/2-hbf-hc-leipzig-vs-tus-lintfort-2

ESV 1927 Regensburg - HC Leipzig 30:30 (14:15)

Die Handballerinnen des HC Leipzig erkämpften sich in der 2. Bundesliga einen wichtigen Punkt beim ESV Regensburg.

Das 30:30 vor 437 Zuschauern im sogenannten Regensburger „Bunker“ war ein Leistungsgerechtes. Vor allem aber ein sehr spannendes. Beide Mannschaften begannen zielstrebig und schwungvoll. Dem 1:0 der Gastgeberinnen folgte ein Lattenkracher von Marlene Tucholke. Regensburg schloss eine gelungene Kombination über den Kreis, mit dem 2:0 durch Maxie Fuhrmann, ab. Leipzig blieb dran und glich mehrfach aus, durch Pauline Uhlmann und Joanna Granicka zum 2:2, Kim Angelina Lang zum 3:3 und 5:5, zwischendurch Joanna Granicka zum 4:4. Ab der 10. Minuten häuften sich bei den Gästen Fehlwürfe und Technische Fehler. Entweder standen die Querlatte beziehungsweise ein Pfosten im Wege oder der Ball wurde verloren. Regensburg nutzte das gnadenlos zur ersten Vier-Tore-Führung aus, 9:5 nach circa einer Viertelstunde. Kurzzeitig sah es danach aus, dass der HCL den Anschluss verlieren könnte. Weit gefehlt. Mit einer unglaublichen Moral und sehenswerten Angriffen, vor allem über Joanna Granicka, die klug Regie führte, die mit ihrer bestechenden Dynamik mindestens zwei Gegnerinnen beschäftigte und im richtigen Moment ihre Nebenleute einsetzte. Genauso sehenswert die gekonnten Durchbrüche von Kim Angelina Lang und Lisa Lammich.

Sechs weiter Treffer ließ die alle überragende Asia Granicka bis zur Pause noch folgen, ehe Hanna Ferber-Rahnhöfer die 15:14-Halbzeitführung erzielte. Mit ihren insgesamt 14 Toren (fast die Hälfte aller HCL-Tore!), vor allem aber mit ihrer beherrschenden Spielweise war Joanna Granicka allein schon das Eintrittsgeld wert. Zumindest hat sie eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig sie für den HC Leipzig ist. Wichtig für Regensburg ist deren Spielmacherin Franziska Peter, mit Leipziger Vergangenheit und gegen Leipzig gewohnt stark, die sich immer wieder erfolgreich durchsetzen konnte (12 Tore / 7 Siebenmeter).

Die zweite Halbzeit ähnelte der ersten. Wieder geriet unsere Mannschaft mehrfach mit drei Toren in Rückstand, zuletzt beim 22:25, 12 Minuten vor dem Abpfiff. Wieder war es dem unbedingten Willen und der großen Moral unserer Mädels zu verdanken, dass sie erneut aufschlossen. 28:28 (Minute 56:34), 29:29 (58:15), 30:29-Führung durch Hanna Ferber-Rahnhöfer (58:50). Nach dem Ausgleich zum 30:30, waren noch 20 Sekunden zu spielen, als Erik Töpfer seine letzte Auszeit nimmt. Eigener Ballbesitz, Leipzig greift mit sieben Feldspielerinnen an und sucht den Abschluss, will den Sieg. Doch Ella Jaeschke hält den Wurf und für die Eisenbahnerinnen das 30:30 fest.

Nun freuen sich alle auf Weihnachten und ein paar erholsame Tage mit den Familien, bevor der HCL am 5. Januar in eigner Halle gegen den TuS Lintfort das Handballjahr 2025 einläutet.

Allen Leserinnen und Lesern ein schönes Fest und einen guten Rutsch!

ESV Regensburg
Joelle Arno, Ella Jaeschke; Anika Neuer (2), Theresa Lettl (1), Julia Drachsler (1), Franziska Peter (12/7), Leni Goldbach, Nicole Lederer (1), Annalena Kessler (2), Maxie Fuhrmann (2), Julika Birnkammer (2), Sophia Peter, Sophia Ewald (5), Hanna Mehlhaff, Carolin Hübner (1) Emma Seiler (1/1)

HC Leipzig
Nele Kurzke, Janine Fleischer; Pauline Uhlmann (3), Jana Walther, Kim Angelina Lang (3), Juliane Peter, Alina Gaubatz (1), Laura Klocke (1), Hanna Ferber-Rahnhöfer (3), Sophie Pickrodt, Joanna Granicka (14/5), Lilly Glimm (2), Marlene Tucholke (1), Lisa Lammich (2)

Siebenmeter
ESV 8/9; HCL 5/5
Strafminuten
ESV 4; HCL 8

Zuschauer 437

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Joanna „Asia“ Granicka mit 14 Toren nicht zu stoppen

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Kim Angelina Lang beim Wurf

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Lisa Lammich setzt sich durch

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HCL-Fanblock (Fotos Robby Kunze - Titel Joanna Granicka)

Das vorweihnachtliche Regensburg ist immer eine Reise wert. Alle Jahre wieder führt der Spielplan die Sächsinnen just im Advent in die Domstadt. Jedoch haben die Handballerinnen um Cheftrainer Erik Töpfer kein Auge für die Schönheit der Stadt und die festlich geschmückten Weihnachtsmärkte, sondern es geht um zwei wichtige Punkte in der 2. Bundesliga.

Zwei Punkte trennen die Kontrahenten nur. Während der ESV 1927 Regensburg mit 12:10 Punkten auf Platz acht liegend, die letzten vier Spiele gewonnen hat, verloren unsere Mädels zwei der letzten Spiele in eigener Halle und liegen mit 14:8 auf Platz sechs. Besonders die Niederlage gegen Mainz 05 schmerzt, weil sie durch die schwächste Saisonleistung zu Stande kam. Die Bunkerladies dagegen gewannen ihr Auswärtsspiel bei der TG Nürtingen souverän mit 28:24 und dürften vor Selbstbewusstsein strotzen.

HCL-Trainer Erik Töpfer ficht das nicht an: „Wir werden alles reinhauen in das Spiel, um die zwei Punkte zu holen. Regensburg ist in ihrem „Bunker“ eine Macht, spielen einen soliden Handball und haben mit Franziska Peter eine starke Spielführerin, die Akzente setzt, immer an den Ketten zieht und das Spiel in der Hand hat. Trotzdem müssen wir nicht nur sie, sondern die ganze Mannschaft in den Griff bekommen. Wichtig wird sein den Kampf mental anzunehmen, um in diesem Hexenkessel zu bestehen.“

Die eigene enttäuschende Leistung vom Sonntag spielt keine Rolle: „Wir haben das Spiel ausgewertet, klare Punkte festgelegt, die wir schnellstmöglich ändern wollen und die in die Trainingswoche einfließen. Wir haben viel über Mentalität, Ehrgeiz und Willen gesprochen, was wir brauchen und von allen verpflichtend eingebracht werden muss. Um erfolgreich zu sein, müssen alle ihr Können zeigen. Wenn eine weniger funktioniert, müssen die anderen mehr machen. Es geht nur zusammen. Zuletzt sind wir auch gescheitert, weil in der zweiten Halbzeit das Zusammenspielen nicht funktionierte. Wir waren zu aufgeregt, müssen ruhiger und mental fitterer werden. Auch das ist ein Entwicklungsprozess. Ich bin sehr zuversichtlich, dass uns in Regensburg der Return gelingt.“

Das Spiel wird ab 18:15 Uhr im Livestream bei Sportdeutschland.tv übertragen.
https://sportdeutschland.tv/esv-1927-regensburg/2-hbf-esv-1927-regensburg-vs-hc-leipzig-3