Handball-Club Leipzig

Mit ganz viel Energie und Herzblut gewinnen die Handballerinnen des HC Leipzig ihr Heimspiel gegen den Bundesliga-Absteiger HSG Bad Wildungen Vipers 41:30. Zum einen, weil sich nach zwei spielfreien Wochenenden alle auf dieses Match freuten und zum anderen, weil der Spieltag von der Leipziger Gruppe präsentiert wurde.

Nach ausgeglichenem Beginn und dem 3:3 in der siebenten Minute schaltete der HCL erstmal für drei Minuten auf Sparflamme und lies die Gäste auf 8:3 davonziehen. Trainer Erik Töpfer war gezwungen, mit Hilfe einer Auszeit, nachzujustieren. Tatsächlich dauerte es nur fünf Minuten bis unseren Mädels durch Hanna Ferber-Rahnhöfer, Marlene Tucholke, Lisa Lammich und Joanna Granicka der zwischenzeitliche Anschluss und nach zwei weiteren Minuten, durch Lara Seidel und Laura Klocke der 9:9-Ausgleich gelang. Der Bann war gebrochen. Leipzig spielte nunmehr druckvoll und zielstrebig. Man hatte sich auf die vorwiegend sehr offensive Gäste-Abwehr eingestellt und erzwang eine Vier-Tore-Führung zur Pause. Vor allem die Deckung und Nele Kurzke im Tor erwiesen sich als Grundpfeiler für den Umschwung.

Nach dem Wechsel erhörte sich die Dominanz der Messestädterinnen, die die sich bietenden großen Lücken in der gegnerischen Abwehr erkannten und leichtfüßig wie dynamisch nutzten. Die offensive Ausrichtung der Vipers verstanden die Seidel, Tucholke, Lammich und Granicka als Einladung zu unnachahmlichen Durchbrüchen. Schnell lagen die Töpfer-Schützlinge mit sechs (20:14/34. Minute), acht (24:16/40.), zehn (27:17/43.) sowie 11 Toren (35:24/53.) in Führung. Da die Abwehr souverän stand und auch Janine Fleischer sich im Tor auszeichnen konnte, hielt dieser Vorsprung bis zum Ende. Mit 41 Toren gelang sogar der Saison-Rekord. 475 Zuschauer gingen sehr zufrieden nach Hause.

Erik Töpfer verwies auf die ungewöhnliche Vorbereitung, die durch Auswahlverpflichtungen einiger sowie durch krankheitsbedingter Ausfälle, im kleinsten Kreis stattfand. „Deshalb hatte ich den schlechten Start erwartet. Ich habe viel Vertrauen in die Mannschaft, dass wir das positiv gestalten. Heute war es mir egal wie wir gewinnen, Hauptsache dass es am Ende reicht. Wie wir uns gegen den offensiven Gegner durchgesetzt haben war Klasse. Besonders Marlene Tucholke und Lara Seidel haben ihre körperlichen Vorraussetzungen gegen robuste Abwehrspielerinnen genutzt.“ Sein Kollege Peter Schildhammer verwies auf den Tabellenplatz des HCL: „Nicht umsonst sind sie Dritter. Wir wollten Leipzig offensiv herausfordern, was nicht gelang. Schlussendlich war der HCL besser.“

HC Leipzig
Nele Kurzke, Janine Fleischer; Pauline Uhlmann (1), Lara Seidel (9), Jana Walther (1), Kim-Angelina Lang, Juliane Peter (1), Alina Gaubatz (1), Laura Klocke (1), Hanna Ferber-Rahnhöfer (2), Sophie Pickrodt (1), Joanna Granicka (9/4), Lilly Glimm (2), Marlene Tucholke (8), Lisa Lammich (5)

HSG Bad Wildungen Vipers
Larissa Schutrups, Zoe Krueger; Alea Mattig (2), Farina Meyer (1), Nadia Bury, Hannah Berk (3), Julia Hertha (1), Sina Ulrich (1), Nina Strohmeier (1), Nele Wenzel (8), Melina Hahn (9/3), Vakare Damuleviciute, Fiona Adam (4/2)

Siebenmeter
HCL 4/4; HSG 5/5
Strafminuten
HCL 10; HSG 8

Zuschauer: 475

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Pauline Uhlmann erfolgreich

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Nele Kurzke erneut stark

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Sophie Pickrodt im Wurf

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Lisa Lammich setzt sich durch

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Fotos Robby Kunze (Titel: Lara Seidel)

Ganze 22 Tage nach dem gewonnenen Sachsenderby empfangen die Handballerinnen des HC Leipzig in der zweiten Bundesliga die HSG Bad Wildungen Vipers in der heimischen Brüderstraße. Solange konnten sich die Töpfer-Schützlinge am Derbysieg erfreuen, mit dem sie nicht nur den dritten Platz festigten (vier Punkte Vorsprung auf Berlin), sondern sogar mit dem HC Rödertal auf 31:9 Punkte gleichzogen. Aller Voraussicht nach wird das in den letzten zehn Meisterschaftsspielen ein spannendes Finish um die Medaillen-Ränge, genauer um Silber und Bronze, denn Halle-Neustadt scheint mit sieben Punkten Vorsprung bereits enteilt zu sein.

Der Osten dominiert die Liga. Halle, Rödertal, Leipzig und Berlin stehen auf den ersten Plätzen. Was für Halle nicht überraschend kommt, denn der Wiederaufstieg in die Bundesliga ist das erklärte Ziel.
Aber warum tun sich die beiden anderen Absteiger so schwer? Solingen-Gräfrath ist Achter und unser kommender Gegner Bad Wildungen mit 12:28 Punkten gar nur Elfter.
Gleichwohl war das Hinspiel für unsere Mädels kein leichtes. Beide Mannschaften spielten auf Augenhöhe und die Entscheidung fiel erst zwischen der 58. und 60. Minute als der HCL das Ergebnis vom 31:32 auf ein beruhigendes 31:35 stellte, Endstand 32:35.
Damit ist das Ziel für Sonntag klar formuliert: Favorit HCL muss an die zuletzt ordentlichen Leistungen anknüpfen und von Beginn an den Kampf gegen die Nordhessinnen annehmen. Denn ohne Kampf wird es definitiv nicht gehen.

So sieht es auch HCL-Cheftrainer Erik Töpfer: „Endlich wieder Bundesliga. Wir werden uns ab Mittwoch mit viel Eifer und klarem Kopf vorbereiten, wie vor jedem Spiel. Wir beschäftigen uns mit dem Gegner und werden deren Stärken analysieren. Wir müssen schnell wieder in den Flow kommen.

Die spielfreie Zeit tat allen gut. Die einen haben in Auswahlteams neue Erfahrungen gesammelt und neue Eindrücke gewonnen, die anderen konnten sich erholen. Wir hatten eine Woche freigegeben, damit alle regenerieren können. In der zweiten Woche wurde mit reduziertem Kader trainiert. Durch die Teilnahme bei den Nationalmannschaften, oder am studienbedingten Skilager (Sophie Pickrodt) sowie durch Krankheiten konnten nur fünf Spielerinnen trainieren. Für uns stand dabei der Spaß im Vordergrund und vornehmlich individuelle Würfe.“

Die Vorfreude auf das Duell mit den Vipers ist groß. Die Spielerinnen um Kapitänin Pauline Uhlmann hoffen auf großes Interesse der Leipziger Anhänger und auf eine gut gefüllte Halle. Schließlich haben sich die stabil guten Leistungen und die attraktive Spielweise der Handballerinnen in der Messestadt herumgesprochen.

Eintrittskarten gibt es für 12 Euro im Vorverkauf oder an der Tageskasse.

Das Spiel wird ab 15:45 Uhr im Livestream bei Sportdeutschland.tv übertragen.
https://sportdeutschland.tv/hc-leipzig/2-hbf-hc-leipzig-vs-hsg-bad-wildungen-vipers

Gute Nachrichten für alle Leipziger Handball-Fans: Marlene Tucholke, eines der größten (1,91 Meter) und vielversprechendsten Handballtalente des Landes und der sächsische Zweitligist bleiben bis mindestens 2027 unzertrennlich. Der Vertrag mit der U18-Nationalspielerin wurde um zwei Jahre verlängert. Für beide Seiten eine wichtige und folgerichtige Entscheidung.

HCL-Vizepräsident Max Berthold: „Marlene ist bereits jetzt schon ein Pfeiler dieser Mannschaft. Dabei vergisst man schnell, dass sie erst 17 Jahre alt ist.
Sie ist eines der größten Talente, welches wir in Deutschland haben. Wo das Ende ihres Potentials liegt, ist nicht abzusehen und wird spannend sein zu beobachten.“

Marlene Tucholke: „Auch in meiner zweiten Saison beim HC Leipzig fühle ich mich sehr wohl.
Ich wohne im Umkreis und gehe hier in Leipzig zur Schule. Neben der professionellen Ausbildung im Verein, schafft der Standort Leipzig für mich im Moment die perfekten Bedingungen, um Schule und Sport so zu kombinieren, dass ich mich optimal weiterentwickeln kann. Dazu gleichen sich die Ambitionen des HC Leipzig, in die erste Bundesliga aufsteigen zu wollen, mit meinen aktuellen sportlichen Zielen, was es für mich einfach macht, jeden Tag 100 Prozent mit und für das Team zu geben.
Außerdem bin ich sehr dankbar für das stetige Vertrauen, welches mir, trotz meines noch jungen Alters, entgegengebracht wird. Dieses möchte ich nutzen, um auf dem Spielfeld bestmöglich der guten Arbeit des Trainerteams gerecht zu werden.
Insgesamt macht es mir unglaublich viel Spaß vor unseren Fans mit dieser tollen Mannschaft zu spielen und ich freue mich jetzt schon auf die kommende Zeit und die ganz bestimmt vielen schönen Momente mit dem HCL.“

Das Talent Marlenes wurde frühzeitig erkannt und im Heimatverein SC Markranstädt von den Trainerinnen Jurate Kiskyte und Maja Tucholke sehr gut ausgebildet. Sie wechselte 2023 zum HC Leipzig, nachdem sie bereits in der Saison 2022/2023 mit der A-Jugend-Bundesliga des HCL die Silbermedaille bei den Deutschen Meisterschaften gewann und sie war entscheidend am Triumph der B-Jugend beteiligt, die 2024 Deutscher Meister wurde. Eine Erfolgsgeschichte Leipziger und Markranstädter Zusammenarbeit.

Die sportlichen Gene bekam Marlene von ihren Eltern in die Wiege gelegt. Diese gehörten zur Weltklasse im Rudern und kamen jeweils im Achter zu höchsten Ehren. Die Mutter Maja Tucholke wurde 2003 Weltmeisterin und Vater Jens Doberschütz war 1980 Olympiasieger sowie zweifacher Weltmeister. Welch ein Glück für den Handball, dass Marlene frühzeitig Freude am Spielen mit dem Ball hatte und darin ihre Leidenschaft fand. Was von den Eltern jederzeit uneingeschränkt gefördert und unterstützt wurde. Die Mutter war als Trainerin direkt beteiligt und der Vater im Umfeld indirekt. Beide brennen für den Handball und freuen sich über die rasante Entwicklung der Tochter. Jens Doberschütz: „Wir Eltern sind glücklich über Marlenes Weg. Beeindruckend ist ihr Zupacken in der Abwehr. Da steht sie schon jetzt bei vielleicht 90 Prozent. Im Angriff lernt sie schnell ihr Potenzial zu nutzen. Dass sie beim HC Leipzig in guten Händen ist, wissen wir zu schätzen. Alle arbeiten intensiv, wir haben großes Vertrauen in die Trainer. Uns würde es freuen, wenn Marlene mit der Mannschaft die erste Liga erreicht. Dann behalten wir sie in unserer Nähe.“

Cheftrainer Erik Töpfer ist da sehr zuversichtlich: „Wir freuen uns natürlich, dass auch Marlene sich für den eingeschlagenen Weg entschieden hat. Mit ihrer Präsenz in der Abwehr und ihrer Möglichkeiten, Tore auch aus der Distanz zu erzielen, gibt sie uns eine entsprechende Flexibilität im Angriffsspiel. Somit sind wir auch weniger ausrechenbar.
Auf das und auf auf ihre weiter Entwicklung können wir uns die nächsten Jahre freuen.“

Gemeinsam soll der Weg in die erste Bundesliga gelingen.

Der HC Leipzig und Pauline Uhlmann verlängern den bestehenden Vertrag bis 2027.
Damit wird die U17-Europameisterin von 2017 mindestens zehn Jahre ununterbrochen in der 1. Mannschaft des HC Leipzig gespielt haben. Eine unglaubliche Bilanz.

Pauline Uhlmann begann 2008 beim HC Leipzig Handball zu spielen. Sie durchlief alle Altersklasse, wurde von vielen Trainerinnen und Trainern geprägt, hatte großartige Vorbilder im eigenen Verein, denen sie früh nacheiferte. Die Förderung durch Verein, Verband, Schule, Eltern und durch das gesamte Umfeld war außerordentlich erfolgreich. Sie ist eine der besten Rechtsaußen in der Liga, sehr schnell, sehr stark in der Defensive sowie als Torschützin besonders variabel und erfolgreich. Vor allem aber die Tugenden Ehrgeiz, Beharrlichkeit und Fleiß, die Pauline auszeichnen, führten sie in die Auswahlmannschaften des DHB.

Im Trikot der deutschen U17-Nationalmannschaft gewann sie 2017 den EM-Titel. Ihr größter sportlicher Erfolg. Mit 16 Jahren startete sie und die komplette Jugendmannschaft des HCL (Durchschnittsalter 16,8 Jahre) in der Dritten Liga. Sehr früh lernte sie Verantwortung zu übernehmen und sich gegen namhafte Gegner und vielerlei Widerstände durchzusetzen. 2019 stieg die Mannschaft in die zweite Bundesliga auf. Mittlerweile führt Uhlmann diese als Spielführerin an. Sie hat sich, durch ihre konstant guten Leistungen über viele Jahre, zu einer Führungspersönlichkeit entwickelt und ist selbst zum Vorbild geworden. Zum Glück für Leipzig ist die Medizinstudentin sehr bodenständig und immer beim HCL geblieben.

Pauline Uhlmann über ihre Vertragsverlängerung: „Seit meinem siebenten Lebensjahr trage ich schon das Trikot des HCL und ich könnte nicht glücklicher sein, meinen Weg hier für zwei weitere Jahre fortzusetzen. Mittlerweile ist es so, dass ich nicht mehr zu den Kücken zähle, die zu den älteren aufschaut, sondern ich gehöre selbst zu den erfahreneren Spielerinnen und darf jetzt unsere Jüngsten mit an die Hand nehmen, sie leiten. Das ist eine Rolle, die für mich auch neu war und die ich mit sehr viel Freude und Verantwortung übernehme. Der HCL ist für mich mehr als nur ein Verein. Ich fühle mich sehr wohl, habe hier quasi mein ganzes Leben verbracht und bin sehr dankbar ein Teil der HCL-Familie zu sein. Ich möchte den Verein weiter mit voranbringen und weiter größer machen. Ich freue mich auf alles was noch kommt.“

HCL-Geschäftsführer Lars Lammich sagt über diese wichtige Personalie: „Ich freue mich sehr, dass unsere Kapitänin für zwei weitere Jahre an Bord bleibt. Pauline ist auf und neben dem Feld ein echtes Vorbild für ihre jungen Mitspielerinnen und somit ein wichtiger Baustein für die Weiterentwicklung unseres Teams. Mit ihren spektakulären Aktionen hat sie sich in die Herzen der Zuschauer gespielt und trägt viel dazu bei, dass jedes Spiel in der „Brüderhölle“ zum Erlebnis wird. Dass „Pauli“ neben dem Leistungshandball auch noch ein Medizinstudium absolviert, ist zudem ein großartiges Beispiel dafür, was unsere Frauen im Rahmen ihrer dualen Karriere zwischen Sport und Ausbildung bzw. Beruf leisten. Dafür gebührt ihr und allen anderen Spielerinnen höchste Anerkennung.“

HC Rödertal - HC Leipzig 26:29 (12:16)

Vor 715 begeisterten Zuschauern lieferten sich die sächsischen Handball-Clubs in Großröhrsdorf ein spannendes und gutklassiges Derby. Beide spielten mit offenem Visier, gingen hohes Tempo und schlossen die Angriffe teilweise mit sehenswerten Kombinationen ab. Vor allem aber war es das Spiel der Abwehrreihen. Leidenschaftlich wurde auf beiden Seiten verteidigt. Die Ostsächsinnen waren überwiegend offensiv eingestellt und versuchten den Spielaufbau der Gäste entscheidend zu stören. Leipzig dagegen war sehr effektiv im 6:0-Deckungsverbund, der mit schneller Beinarbeit, dem Blick für die Situation und kompromisslosem Körpereinsatz sehr wirkungsvoll funktionierte. Freie Bälle waren zudem in den entscheidenden Phasen Beute der beiden Torhüterinnen Nele Kurzke (10 Paraden) und Janine Fleischer (4 Paraden). Doppelt so viele wie ihre Gegenüber Oliwia Kaminska (3 Paraden) und Andjela Roganovic (4 Paraden). Ein klares Plus für Leipzig.

Das Spiel begann kurios. Die Abwehrreihen waren so dominant, dass die beiden ersten Angriffe Zeitspiel gefährdet waren. Dem HCL wurde der Angriff direkt abgepfiffen, der HCR musste, nach dem Vorwarnzeichen, relativ unvorbereitet abschließen. Erste Parade von Nele Kurzke. Erst nach 4:20 Minuten gelang Julia Mauksch das 1:0 für Rödertal. Eine Minute später der Ausgleich durch einen verwandelten Siebenmeter von Joanna Granicka. Die Anfangsphase gehörte dann den Messestädterinnen. Sie gingen nach Toren von Pauline Uhlmann, Alina Gaubatz, wieder Pauline Uhlmann, Marlene Tucholke und Laura Klocke mit 6:2 in Führung und gaben diese bis zur 39. Minute nicht wieder ab. Ein doppelter Stich der besten Biene Fabienne Büch drehte das Spiel in eine 19:18-Führung (40. Minute). Von da an war der Bienenstock aufgewühlt und es ging Schlag auf Schlag. Ausgleich 19:19, Führung HCL 19:20, Ausgleich 20:20, Führung HCL 20:21, Ausgleich 21:21, Führung HCR 22:21, Ausgleich 22:22, Führung HCR 23:22, Ausgleich 23:23, Führung HCR 24:23, Ausgleich 24:24, Führung HCL 24:25 in der 53. Minute durch Hanna Ferber-Rahnhöfer. Maike Daniels nimmt die Auszeit. Der angesagte Spielzug funktioniert nicht, stattdessen klauen die Gäste den Ball und kommen zu einem Strafwurf, den Joanna Granicka sicher verwandelt (24:26). Rödertal kämpft leidenschaftlich und schafft noch zweimal den Anschluss durch Santina Sabatnig (25:26) und Bo Dekker (26:27). Doch die letzten fünf Minuten gehören Joanna Granicka und dem HCL. Dreimal gelingt unseren Mädels der Steal. Drei Ballgewinne mit freundlicher Unterstützung der Bienen. Die vier letzten Tore der unwiderstehlichen Joanna Granicka (12 Tore/6 Siebenmeter) sichern den verdienten und wichtigen Auswärtssieg.

Mit dem 29:26 (Halbzeit 16:12) revanchieren sich die Leipzigerinnen für die Hinspielniederlage (20:24), bescheren ihrem Geschäftsführer Lars Lammich das perfekte Geburtstagsgeschenk und schnuppern nun am zweiten Tabellenplatz. Beide Teams haben 31:9 Punkte, Rödertal allerdings das bessere Torverhältnis. Die Spielerinnen des Spiels waren die beiden erfolgreichsten Werferinnen Joanna Granicka (HCL/12) und Fabien Büch (HCR/9), die sich kommende Saison in der ersten Bundesliga begegnen werden, Granicka (Oldenburg) und Büch (Halle-Neustadt).

HCL-Trainer Erik Töpfer sah ein interessantes Spiel von beiden Seiten. „Wir haben das, was wir in der Woche vorbereitet haben umgesetzt und konnten mit deutlich größerer Gelassenheit die Spielfreude aufs Parket bringen. Das sah im Training noch ganz anders aus. Da überwog die Nervosität und die große Anspannung, weil wir das Spiel gewinnen wollten. Am Anfang waren wir noch immer nervös, was deutlich zu sehen war. Dann war es lange ausgeglichen. Hintenraus macht Rödertal einfache Fehler, die wir nutzen. Es ist ein Fortschritt, auch mal Danke zu sagen und solche Fehler anzunehmen. Deshalb haben wir auch gewonnen.“ Bemerkenswert war die stabile Schlussphase. Obwohl der Gegner in eigener Halle in Führung geht, die Zuschauer den Support erhöhen, behält die jüngste Mannschaft die Nerven und bringt das Spiel mit Glück nach Hause. Töpfer: „Das Glück muss man sich erarbeiten. Was wir in den letzten Wochen schon gezeigt haben. In den „Nicht-Derby-Spielen“ waren wir stabil, konnten viel wechseln, zeigten eine gute Souveränität, auch wenn es mal nicht so gut lief. Die Mädels wurden nicht hibbelig. Wir wissen, wir machen Fehler. Wir wissen aber auch, was wir können und haben das nötige Selbstvertrauen in unser Niveau.“

Bienen-Trainerin Maike Daniels war natürlich mit dem Ausgang unzufrieden, sah aber trotzdem auch positives. „Wir sind nicht gut ins Spiel reingekommen. Wichtig war aber, wie wir den Kampf angenommen, an uns geglaubt haben und in der zweiten Halbzeit tatsächlich die Wende hätten schaffen können. Viel hat da nicht gefehlt, aber Leipzig hat eine gute Leistung gezeigt und wurde auch vom Anhang gut unterstützt.“

HC Rödertal
Joleen Schneider, Oliwia Kaminska, Andjela Roganovic; Julia Mauksch (3/1), Engelina Alida Corona Molenaar (5), Vanessa Huth (1), Fabien Büch (9/3), Anette Rakkolainen, Natascha Foley, Bo Dekker (2), Jasmin Eckart (1), Lena Smolik (1), Lea Griesser, Alicja Pekala (3), Santina Sabatnig (1), Lena Schorch

HC Leipzig
Nele Kurzke, Janine Fleischer; Paulin Uhlmann (4), Lara Seidel, Jana Walther, Kim-Angelina Lang (1), Juliane Peter, Alina Gaubatz (1), Laura Klocke (1), Hanna Ferber-Rahnhöfer (2), Sophie Pickrodt, Joanna Granicka (12/6), Lilly Glimm (1), Marlene Tucholke (4), Lisa Lammich (3)

Siebenmeter
HCR 4/4; HCL 6/6

Strafminuten
HCR 4; HCL 10

Zuschauer 715

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Marlene Tucholke beim Wurf

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Lisa Lammich nicht zu stoppen

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HCL-Abwehr mit Ferber-Rahnhöfer, Pickrodt und Tucholke

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Fotos Robby Kunze (Titel: Pauline Uhlmann)

Am Sonnabend kommt es in Großröhrsdorf zum lang ersehnten Sachsenderby in der zweiten Handball-Bundesliga.

Der Zweite HC Rödertal empfängt den Dritten HC Leipzig, ein wahres Spitzenspiel. Nicht nur aufgrund der Tabellenkonstellation der Sachsen, sondern vor allem aufgrund der überzeugenden Spielweisen und Stabilität beider Mannschaften über einen sehr langen Zeitraum.

Der letzte Punktverlust der Leipzigerinnen war am 21. Dezember 2024, beim 30:30-Unentschieden in Regensburg. Danach gab es sieben Siege hintereinander. Ebenso beeindruckend fällt die Bilanz des HC Rödertal aus. Auch sie gewannen sieben Mal in Folge, zwischen dem 21. Dezember 2024 und dem 5. Februar 2025. Ausgerechnet in der Vorwoche kassierten die Daniels-Schützlinge in eigener Halle ein 29:31 gegen Solingen-Gräfrath.

Dieses Ergebnis kommt für HCL-Cheftrainer Erik Töpfer zur Unzeit. „Die Niederlage von Rödertal bedeutet für unser Spiel nichts. Die werden heiß sein und alles aufs Parkett bringen, um nicht zweimal zu Hause zu verlieren. Wir treffen auf eine emotional sehr angefixte Mannschaft. Da müssen wir auswärts im Bienenstock etwas entgegenstellen.

Natürlich ist das Derby ein besonderes Spiel. Die Mädels freuen sich darauf. Ich glaube der Stress Level ist etwas hoch bei uns. Alle haben irgendwie Prüfungen in der Uni. Deshalb müssen wir in der Woche gute Arbeit leisten, um uns auf das Spiel bestmöglich vorzubereiten. Ich schätze unsere Chancen auf eine Revanche sehr gut ein. Wir haben uns seit dem letzten Treffen und der Heimniederlage gut entwickelt. Damals haben Spielerinnen gefehlt. Jetzt sind fast alle fit, außer die Langzeitverletzten Sharleen Greschner und Leo Spott sowie Laura Tauchmann, die sich letzte Woche verletzt hat. Juliane Peter ist etwas angeschlagen, wird aber bis zum Wochenende fit sein.“

Begleitet wird die Mannschaft von knapp 90 Fans, die in Großröhrsdorf ordentlich Stimmung machen werden. Das Spiel beginnt um 18:30 Uhr.
Sportdeutschland.tv überträgt im Livestream ab 18:15 Uhr
https://sportdeutschland.tv/hc-roedertal/2-hbf-hc-roedertal-vs-hc-leipzig

HC Leipzig – SV Werder Bremen 32:22 (15:13)

Am Ende erlebten 484 Zuschauer in der Brüderstraße einen souveräner Heimsieg gegen den SV Werder Bremen. Zehn Tore plus, 32 Tore erzielt und nur 22 Tore kassiert. Erneut war es eine gute Abwehrleistung, mit starken Torhüterinnen dahinter. Genau wie vom Trainer gefordert.

Nebenbei war es der siebente Sieg im siebenten Spiel des Jahres. Neben Spitzenreiter Halle-Neustadt haben die Leipzigerinnen in der zweiten Bundesliga 2025 ebenfalls eine weiße Weste.

Deshalb fand HCL-Cheftrainer Erik Töpfer lobende Worte: „Die Einstellung der Mädels war gut. Wir waren fokussiert, obwohl der kurzfristige verletzungsbedingte Ausfall von Lara Tauchmann, die zuletzt stark unterwegs war, uns beschäftigt hat. Da zeigt sich wieder die Qualität des Kaders. Durch unsere Schwächephase am Ende der ersten Halbzeit, mit hektischen Aktionen und zu vielen Fehlwürfen, kam Werder ran. Danach haben wir es wieder gut gemacht.“

Werder-Trainer Patrice Giron erkannte die souveräne Leistung des HCL an. „Uns fehlt momentan die Leichtigkeit. Der Tabellenplatz spielt in den Köpfen der Spielerinnen schon eine Rolle. Aber Leipzig hat es souverän gemacht. Sie arbeiten seit Jahren sehr gut mit ihren Talenten.“

Beiden Mannschaften unterliefen etliche technische Fehler, was auch dem hohen Tempo geschuldet war. Kaum Zeit zum Luft holen. Weder für Spielerinnen noch für die Zuschauer. Es ging hin und her. Tor auf Tor und Aktion um Aktion. Der HCL setzte sich nach Toren von Juliane Peter (2) und Kim-Angelina Lang in der 22. Minute mit 13:7 etwas ab, konnte den Vorsprung aber nicht ausbauen. Die Seiten wurden beim 15:13 gewechselt.

Die zweite Halbzeit gehörte vollends den Sächsinnen, die sich in den 30 Minuten auf das folgende Sachsenderby beim HC Rödertal einspielten. Erfolgreichste Werferinnen waren Elaine Rode für Werder mit acht Toren und Joanna Granicka mit sieben Treffern. Für die Zuschauer war es die fünftletzte Granicka-Gala in Leipzig.

Kommenden Sonnabend steigt um 18:30 Uhr in Großröhrsdorf das mit Spannung erwartete Sachsenderby gegen den HC Rödertal.

HC Leipzig
Nele Kurzke, Janine Fleischer; Paulin Uhlmann 2, Lara Seidel 2, Jana Walther 3/1, Kim-Angelina Lang 2, Juliane Peter 3, Alina Gaubatz, Laura Klocke, Hanna Ferber-Rahnhöfer 2, Sophie Pickrodt, Joanna Granicka 7/1, Lilly Glimm 3, Marlene Tucholke 5, Lisa Lammich 3

Werder Bremen
Yasmin Celina Friesen, Wioleta Pajak; Naomi Conze 3, Luca Marie Schumacher 1, Madita Probst 2, Meike Becker 1, Mathilda Häberle, Anna Lena Bergmann 3, Emma Ruwe, Benita Zemke, Chiara Thorn 1, Luise Albert 2, Mara Birk, Elaine Rode 8/3

Siebenmeter
HCL 2/5; SVW 3/3

Strafminuten
HCL 2; SVW 8

Zuschauer 484

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Hanna Ferber-Rahnhöfer

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Kim-Angelina Lang beim Wurf

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Nele Kurzke starker Rückhalt

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Jana Walther

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Lisa Lammich setzt sich durch

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Fotos Robby Kunze (Titel Sophie Pickrodt)

Die polnische Auswahlspielerin Joanna Granicka zieht es in die erste Bundesliga. Dass die Topscorerin der Leipziger schon jetzt die Chance auf diesen Schritt erhält, ist das Resultat ihrer beachtlich schnellen Entwicklung in einem professionellen Umfeld beim HC Leipzig.

Die 20-jährige kam 2022 aus Warschau nach Leipzig in die zweite Liga, spielte zusätzlich in der A-Jugend-Bundesliga und wurde mit dem HCL Vizemeister bei den Deutschen Meisterschaften 2023. In den beiden Folgejahren wuchs Joanna, vor allem unter Cheftrainer Erik Töpfer, zur Führungsspielerin mit dem unwiderstehlichen Drang zum Tor sowie dem exzellenten Blick für die Situation und die Mitspielerinnen. Seit der Saison 2023/2024 ist sie die erfolgreichste Schützin des HCL und derzeit mit 116 Toren, davon 50 Siebenmeter, drittbeste Werferin der 2. Bundesliga. Ihr Werdegang zeigt eindrucksvoll, wohin der Weg führt, wenn Talent, Fleiß, Wille sowie Zielstrebigkeit zusammentreffen und gezielt gefördert werden. Auch neben dem Parkett ist sie sehr wertvoll. Immer freundlich, den Fans zugewandt und souverän bei öffentlichen Auftritten. Sie erlernte in kürzester Zeit die deutsche Sprache, spricht diese perfekt und studiert Sportmanagement.

Die Torjägerin wird schwer zu ersetzen sein. Allerdings hat die sächsische Talenteschmiede mit Abgängen wichtiger Spielerinnen Übung und eine gewisse Routine entwickelt. Bereits die vierte Saison in Folge verliert der HCL Unverzichtbare. Auch diese Lücke wird der Klub mit dem immensen Potential großartiger Talente und der gezielten Förderung zu schließen wissen.

Der derzeitige Dritte der 2. Bundesliga will und muss zurück in die Beletage des deutschen Handballs. Mit dem zur Verfügung stehenden Kader wird das in absehbarer Zeit gelingen. Dafür steht die Qualität der Spielerinnen, die Qualität der Ausbildung und die Tatsache, dass in Leipzig für Talente die Zeitspanne von einer Neben- zu einer Hauptrolle extrem kurz ist.

Die beste Zeit meines Lebens

Joanna Granicka verlässt die Bühne HC Leipzig und sagt: „Ich kam vor drei Jahren als sehr junge Spielerin nach Leipzig mit dem Traum, mich weiterzuentwickeln und auf dem höchstmöglichen Niveau Handball zu spielen. Beim HCL habe ich viel mehr bekommen, als ich erwartet hatte. Ich habe nicht nur die Möglichkeit einer unglaublichen sportlichenEntwicklung bekommen, sondern auch eine zweite Heimat, in der ich die besten Jahre meines Lebens verbracht habe. Die Mädels wurden zu meiner zweiten Familie, die mir geholfen hat, meinen Weg in einem neuen Land zu finden und die ich von ganzem Herzen liebe. Worte des Dankes und der Wertschätzung sind schwer zu finden. Ich bin sehr stolz auf diese Jahre beim HCL und kann nun den nächsten Schritt machen und mir meinen Traum erfüllen, in der ersten Bundesliga zu spielen. Aber man wird mich sicher noch öfter in Leipzig sehen, ich werde immer mit einem Lächeln hierher zurückkommen.

Ich möchte dem Verein für sein Vertrauen und die Chance danken, die er mir gegeben hat, und dem Trainerteam für seine Zeit, seine harte Arbeit und sein Vertrauen. Danke an die besten Fans, die mich von Anfang an unterstützt haben. Ihr seid etwas Besonderes. Bei der Mannschaft bedanke ich mich für die vielen gemeinsamen Erinnerungen, die immer bleiben werden. Mehr werde ich in privaten Gesprächen sagen müssen, aber ich habe noch viele Spiele vor mir und ich freue mich darauf, mein Bestes für die Mannschaft zu geben, eine tolle Saison mit ihr zu spielen und die Siege mit all meinen Fans zu genießen”

HCL-Vizepräsident Max Bertold bewundert ihre rasante Entwicklung. „Joanna Granicka kam als sehr junges Mädchen nach Leipzig. Sie hat sehr schnell gelernt und sich in den letzten beiden Spielzeiten zu einer Führungsspielerin im Angriff entwickelt. Der Schritt in die 1.Liga ist dann nachvollziehbar. Wir danken Asia für die gezeigten Leistungen und drücken ihr für die nächsten Aufgaben ganz fest die Daumen.“

Der Verein freut sich mit Joanna „Asia“ Granicka, bedankt sich für drei erfolgreiche und bleibende Jahre in Leipzig und wünscht ihr viel Erfolg beim VfL Oldenburg. Dort trifft sie übrigens auf Lotta Röpcke, die ebenfalls aus der Leipziger Talentschmiede stammt und mit der sie die Silbermedaille bei der DM für den HCL gewann.

Wenn der HC Leipzig am Sonntag zur gewohnten Zeit (16 Uhr) den SV Werder Bremen zum Heimspiel in der 2. Bundesliga empfängt, geht es vor allem um zwei wichtige Punkte im Kampf um den dritten Platz.

Die Sächsinnen lassen sich vom derzeitigen 15. Tabellenplatz des Kontrahenten nicht blenden. HCL-Cheftrainer Erik Töpfer verweist vor allem auf die beiden letzten Spiele unter dem neuen Trainer. „Sie haben Berlin in Schwierigkeiten gebracht und gegen den BHC gepunktet. Bremen ist eine interessante Mannschaft und die zwei letzten Auftritte waren nicht verkehrt. Wir sind gewarnt. Vor allem verfügt Bremen über eine gute Rückraumachse. Wir müssen ihren Angriff unter Kontrolle bringen, also eine ähnliche Aufgabe wie in Solingen. Auch diesmal brauchen wir eine gute Abwehr und gute Torhüterinnen, um unser Tempospiel zu forcieren, was unsere Stärke ist. Für mich kommt es darauf an, unseren Angriff weiter zu verbessern, besonders die Abschlussquote. Gelingt uns das, werden wir die zwei Punkte in Leipzig behalten. Bremen ist kein einfacher Gegner. Im Hinspiel hatten wir einige Probleme und wir möchten gern klarstellen, dass das vor allem an unserem Unvermögen lag. Diesmal wollen wir es souveräner gestalten.“

Werders beste Werferin spielt auf Rechtsaußen und ist in Leipzig bestens bekannt.
Elaine Rode, bis 2017 im HCL-Nachwuchs aktiv sowie mit Erstligaerfahrung (Leverkusen) ausgestattet, kann auf 88 Saisontreffer (29 Siebenmeter) verweisen und rangiert damit unter den TOP 12 der Liga. Am Rande des Spiels kommt es zum Treffen der Rode Sisters. Die Schwestern Jennifer (Leverkusen, Dortmund, THC) und Joanna (2014-2017 und 2022/2023 beim HCL) sind in Leipzig wohnhaft.

Wer Tempohandball, Action und spektakuläres mag, sollte dieses Spiel nicht verpassen.

Eintrittskarten gibt es für 12 Euro im Vorverkauf oder an der Tageskasse.
Informationen unter: https://www.hc-leipzig.com

Das Spiel wird ab 15:45 Uhr im Livestream bei Sportdeutschland.tv übertragen.
https://sportdeutschland.tv/hc-leipzig/2-hbf-hc-leipzig-vs-sv-werder-bremen

HSV Solingen-Gräfrath 76 - HC Leipzig 21:26 (10:17)

Sechster Sieg im sechsten Spiel des Jahres und seit sieben Spielen ungeschlagen.
Mit diesem ungefährdeten Erfolg verteidigen die Schützlinge von Trainer Erik Töpfer den lieb gewonnenen dritten Platz der 2. Handball-Bundesliga.

Der HSV Solingen-Gräfrath, Erstligaabsteiger des vergangenen Jahres, lag lediglich beim 1:0 der Ex-Leipzigerin Patricia Nikolic einmal in Führung. Danach übernahmen die Gäste die Regie in der Klingenhalle, gingen verdient in Führung und bauten diese kontinuierlich aus. Über die Stationen 3:1, 5:2 und 9:5 hatten sich unsere Mädels nach 16 Minuten einen beruhigenden 10:5-Vorsprung erarbeitet. Ausschlaggebend war die sehr bewegliche und effiziente Abwehr, aus der Torhüterin Nele Kurzke noch herausragte. Besonders an ihr scheiterten die Gräfratherinnen reihenweise. Nach der siebenten Parade erzielt Nele Kurzke mit einem Weitwurf das 12:7, um danach einen weiteren Wurf von Vanessa Brandt zu halten. Höhepunkt war ein spektakuläres Tor von Pauline Uhlmann per Kempa-Wurf aus dem Konter heraus und nach einem präzisen Zuspiel von Nele Kurzke über 30 Meter Entfernung. Die Seiten wurden mit einer 17:10-Führung der Messestädterinnen gewechselt.

Die zweite Halbzeit beginnt mit drei großartig gehaltenen Bällen von Nele Kurzke, aber auch vergeblichen Angriffsbemühungen der Leipzigerinnen. Auf das erste Tor mussten die Zuschauer ganze vier Minuten warten. Paulina Uscinowicz trifft zum 11:17. Das Duell der beiden polnischen Topscorer Uscinowicz und Granicka endete Unentschieden. Beide warfen 4 Tore, davon jeweils 2 Siebenmeter. Nach dem 11:19 in der 36. Minute stellte Leipzig das Torewerfen für fast sieben Minuten ein. Solingen verkürzte zunächst auf 14:19, bevor ein 4:0-Lauf der Youngster (zweimal Jana Walther, je einmal Lilly Glimm und Lisa Lammich) die Neun-Tore-Führung und damit eine Vorentscheidung, 15 Minuten vor dem Ende, brachte.

Ein entspannter Coach Erik Töpfer freute sich über die solide Abwehrarbeit. „Nur 21 Gegentore ist zufriedenstellend, zumal Nele viele Bälle gehalten hat. Mit unserer beweglichen Deckung haben wir die Stärke von Solingen gut weggenommen. Einige Sachen haben mir nicht gefallen, aber die gibt es immer. Im Angriff haben wir es gut gemacht. Allerdings hatten wir zuviele Fehlwürfe. Aufgrund der guten Abwehr konnten wir schnell nach vorn spielen und sehenswerte Kontertore erzielen. Am Ende haben wir etwas Tempo rausgenommen und bewusst rotiert, um im Positionsangriff Spielpraxis zu sammeln.
Wir haben ein gutes Gefühl dafür entwickelt, dass wir eine gewisse Konstanz besitzen, auch wenn es mal nicht so läuft. Das erleichtert mir den Job als Trainer. Denn für die Entwicklung ist es wichtig, auch Fehler zuzulassen. Die zweite Halbzeit haben wir zwar verloren, was aber nichts am positiven Gesamtbild ändert.“

Am kommenden Sonntag erwartet der HCL den Fünfzehnten Werder Bremen in der heimischen Brüderstraße.

HSV Solingen-Gräfrath 76
Katja Grewe, Liv-Stine Eckardt; Carina Senel (3), Patricia Nikolic (2), Ronja Bühler (1), Jessi van de Ruit (3), Emma Elisabeth Schwitzer (3), Cassandra Nanfack, Mia Elisa Bomnüter, Merit Müller (2), Melina Fabisch, Vanessa Brandt (3/1), Paulina Uscinowicz (4/2)

HC Leipzig
Nele Kurzke (1), Janine Fleischer; Pauline Uhlmann (4), Lara Seidel, Jana Walther (2), Kim Angelina Lang (1), Juliane Peter, Alina Gaubatz (2), Laura Klocke (1), Hanna Ferber-Rahnhöfer (1), Sophie Pickrodt, Joanna Granicka (4/2), Lilly Glimm (2), Marlene Tucholke (5), Lara Tauchmann (2), Lisa Lammich (1)

Siebenmeter
HSV 3/4 HCL 2/3
Strafminuten
HSV 6; HCL 8

Zuschauer 351

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